Köln – Das Motto der vergangenen Karnevalssession „Uns Sproch es Heimat“ war der Anlass für eine Serie im „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Redaktion ist darin mit vielen Experten der Frage nachgegangen, welche Rolle eine regionale Sprache in einer von Vielfalt und Zuwanderung geprägten Großstadt spielt.
Zur Verständigung braucht man sie nicht mehr. Wenn eine Sprache aber eine neue Funktion bekommt, hat sie beste Chancen, zu überleben. Kölsch ist zur „Kultursprache“ einer generationsübergreifenden, identitätsstiftenden Popkultur geworden.
In Liedtexten ist sie sogar ein Massenphänomen. Aber sie ist immer noch auch ein „geheimnisvoller Code in einem Paralleluniversum“, wie es Musiker Arno Steffen ausdrückt.
Animiert von vielen Lesern, haben wir sechs Kölner gebeten, sich für eine Kolumne im „Kölner Stadt-Anzeiger“ „op Kölsch“ Gedanken über Kurioses und Ernstes, Ärgerliches und Erfreuliches in Stadt und Land zu machen. Neben Steffen sind das die Hänneschen-Puppenspieler Silke Essert und Stefan Mertens, die Chefin des Theaters „Klüngelpütz“, Marina Barth, Kasalla-Sänger Basti Campmann und Lehrer Michael Hehn, der im Karneval als „Dä Nubbel“ unterwegs ist.
Lässt man sich auf so etwas ein, begibt man sich auf glattes Eis. Sprachexperten, egal, ob ausgewiesen oder selbst ernannt, können gerade in Köln leidenschaftlich über die angeblich richtige Schreibweise debattieren.
Der Wissenschaftler Georg Cornelissen hatte in unserer damaligen Serie die Kölner aufgefordert, mehr von der oft beschworenen Toleranz zu zeigen. Die Autoren der neuen Serie sind alle auf andere Art Experten für die kölsche Sproch. Was sie verbindet, ist, dass sie die Sprache sprechen und benutzen – als Texter, als Karnevalist, auf Bühnen und im Alltag.