Wir fahren mit dem Deutschlandticket und die KVB immer tiefer in die roten Zahlen. Müssen wir jetzt ein schlechtes Gewissen haben?
Satirischer WochenrückblickWir fahren mit dem Deutschlandticket die KVB in die roten Zahlen
Liebe Kölner Verkehrs-Betriebe! Jetzt habe ich mich so auf mein Deutschlandticket gefreut. Doch kaum ist es da, plagt mich das schlechte Gewissen. Ich spare Geld auf Deine Kosten. Du fährst womöglich in die Pleite, das Loch in Deiner Kasse könnte in den nächsten Jahren um 90 auf 235 Millionen Euro steigen, bloß weil ich keine teuren Einzelfahrscheine mehr kaufen will.
Und obendrein bin ich auch noch so unverschämt, von Dir einen Fahrplan zu erwarten, der einer Millionenstadt angemessen ist. Dabei fehlen Dir so viele Fahrer, dass jetzt schon klar ist: Bis Weihnachten wird das wohl nichts. Kleiner Tipp: Im Dezember kannst Du den Notplan beim Fahrplanwechsel einfach zur Regel erklären. Wird schon keiner merken.
Bevor Du weiter rumjammerst, wie schlecht es Dir geht. An mir soll es nicht liegen. 360 Euro zusätzlich pro Jahr kannst Du von mir haben. Ab Januar. Versprochen. Das Geld überweise ich an die Stadt für mein Auto, damit es weiter unter der Laterne parken darf, obwohl ich es immer seltener nutze. Wenn das alle machen, hast Du schon mal 15 Millionen mehr im Sack. Davon kann man schon ein paar Stadtbahnen für die Verkehrswende kaufen.
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Die Grünen werden das schon irgendwie organisieren, dass Du direkt von meiner Kohle fürs Bewohnerparken profitierst und sie nicht wieder irgendwo versickert. Für die Schuldentilgung des Milliardengrabes Oper zum Beispiel, die man übrigens prima mit Dir erreichen kann, wenn es nach der geplanten Eröffnung im nächsten Jahr noch einen Nachtverkehr geben sollte.
Nur tue Du mir bitte auch einen Gefallen und mach‘ endlich Deinen Job. Geh‘ dem Bundesverkehrsminister mit Deinen Geldproblemen auf die Nerven. Volker Wissing wollte das Deutschlandticket unbedingt, weil er nicht dauernd bloß den Ausbau von Autobahnen beschleunigen kann. Er hat es bestellt. Also muss er es auch bezahlen. Und hör‘ endlich auf zu jammern.