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KommentarDer Umgang mit Woelki weckt Erinnerungen an den Limburger Ex-Bischof

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Woelki PK 240921

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki gibt eine Erklärung am Freitagmittag nach der Vatikan-Entscheidung.

Ein Déjà-vu. Das Wort des Tages zu Kardinal Rainer Woelki und seiner Zukunft im Erzbistum Köln kommt aus dem benachbarten Limburg. Der dortige Bischof Georg Bätzing hat recht, wenn ihn die vom Papst verordnete Auszeit für Woelki samt Bestellung eines Bistumsverwalters an den Umgang mit dem früheren Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst erinnert. Auch der musste sich 2013/2014 zeitweilig zurückziehen. Am Ende verlor er sein Amt.

Wegen offenkundiger Fehler – und wegen einer eklatanten Vertrauens- und Führungskrise. Dies ist auch im Fall Woelki der entscheidende Grund für den Papst, ihn nicht einfach weitermachen zu lassen.

Verordnete Auszeit wahrt Woelkis Gesicht

Man darf den Verzicht auf eine förmliche Absetzung als der Gesichtswahrung und damit als Entgegenkommen für Woelki ansehen, der selbst erklärtermaßen keinen Anlass für einen Rücktritt gesehen hat. Die jetzt eingeräumten „großen Fehler“ entsprechen bis in den Wortlaut dem päpstlichen Dekret. Eigenverantwortung sieht anders aus.

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Nur auf den ersten Blick folgt der Beschluss aus Rom dem gewohnten Top-Down-Muster kirchlicher Entscheidungen. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich aus der Auszeit für Woelki die Aufforderung zur Selbst-Ermächtigung an die Menschen im Erzbistum Köln: Die Gläubigen in den Gemeinden, die Engagierten in Verbänden, Vereinen und katholischen Organisationen auch die Seelsorgerinnen und Seelsorger und nicht zuletzt die Missbrauchsopfer sind es, die darüber entscheiden, ob für sie noch eine gedeihliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Woelki möglich ist.

Woelki will sich in einer Zeit der Besinnung seinerseits Klarheit darüber verschaffen. Anders als stets von ihm behauptet, liegt sein Schicksal nicht in der Hand des Heiligen Vaters, sondern des Kirchenvolks. Das ist die eigentlich spannende Botschaft aus Rom.