„Verlieben, verloren, vergessen, verzeihen“, „Weiß der Geier“ und natürlich „Wahnsinn“: Die großen Hits von Wolfgang „Wolle“ Petry kennt jeder. Als langhaariger Schlagersänger im Karohemd und mit unzähligen Freundschaftsbändern seiner Fans am Arm machte Petry ab Mitte der 70er Karriere. Heute wird Wolfgang Petry 70 Jahre alt.
Petrys eigenes kölsches Album floppte
18 Millionen Platten hat Petry, der am 22. September 1951 in Köln-Raderthal zur Welt kam, bis heute verkauft. Seine Kölner Herkunft machte Petry im Laufe seiner Karriere jedoch nur selten zum Thema, wie 2005 auf seinem Album „Ich bin ene kölsche Jung“. Auf diesem interpretierte Petry bekannte kölsche Songs wie „Drink doch eine met“ oder „Ming etzte Fründin“.
Im Vergleich zu seinen Vorgängeralben, die regelmäßig Platz Eins der Charts und Goldstatus erreichten, war das kölsche Album jedoch ein Flop: Es erreichte nur Platz 40 in den Albumcharts und kam auch bei den Fans mäßig an, die Wolle Petry nach Songs wie „Ruhrgebiet“ eher als Pott-Ikone wahrgenommen hatten.
Doch was nur wenige Fans und Kölnerinnen und Kölner wissen: Petry ist schon seit Ende der 80er-Jahre regelmäßig als Songschreiber für kölsche Bands und Künstler aktiv. Besonders für die Höhner, Paveier und die Bläck Fööss schrieb Petry Lieder, auch für Willy Millowitsch hat Petry komponiert. Petrys Songschreiberaktivität für Kölner Bands kann auch in der Liedersammlung der „Akademie für uns kölsche Sproch“ nachgesehen werden. Unter dem Suchbegriff „Wolfgang Petry“ als Urheber finden sich immerhin 18 Ergebnisse.
2008 belegten die Paveier mit den zwei von Petry geschriebenen Songs „Ich bin wieder heim jekumme“ und „Das jeiht vorbei“ Platz zwei und drei bei „Loss mer singe“. 2020 wirkte Petry dann am Jubiläumsalbum zu 50 Jahren Bläck Fööss mit.
Dass Petry selbst noch einmal einen Versuch mit „op Kölsch“ gesungenen Songs startet, ist jedoch eher unwahrscheinlich: 2018 erschien mit „Genau jetzt!“ seinen letztes Album, das schon mehr Pop- als Schlageranklänge hatte. Pünktlich zu seinem runden Geburtstag hat Petry eine neue Single veröffentlich, die „Kämpfer“ heißt. Klingt nicht danach, als würde Wolfgang Petry sich bald in den Ruhestand verabschieden.