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Wüst bei Gedenkveranstaltung in Kölner Synagoge„Werden alles für Ihre Sicherheit tun“

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Hendrik Wüst Synagoge

Hendrik Wüst bei der Gedenkveranstaltung in der Synagoge.

Köln – Mit einer feierlichen Gedenkveranstaltung hat die Synagogen Gemeinde Köln an die Reichspogromnacht am 9. November vor 83 Jahren erinnert. Sie stand unter der Überschrift „Verschwörungstheorien gestern und heute“. Vorstandsmitglied Abraham Lehrer bedankte sich besonders herzlich bei NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst für sein Kommen „nur 13 Tage nach seinem Amtsantritt“. „Ich versichere Ihnen, dass auch die neue Landesregierung fest an der Seite der jüdischen Gemeinde steht und alles für Ihre Sicherheit tun wird“, sagte Wüst.

Wüst mahnt zur Aufmerksamkeit

Er mahnte angesichts der jüngsten Anschläge: „Wehret den Anfängen.“ Die Angriffe seien „besorgniserregend und beschämend“. Antisemitismus passe sich stets der Zeit an. Wenn sich heute sogenannte Querdenker einen Davidstern anheften, dann sei das eine „unerträgliche Verharmlosung“ des Leids, das die Jüdinnen und Juden ertragen mussten. „So etwas darf nicht schleichend gesellschaftsfähig werden.“

Hendrik Wüst Synagoge2

Dr. Michael Rado begrüßte Hendrik Wüst in der Synagoge

Abraham Lehrer sagte, dass es in dieser Zeit neue Methoden und Maßnahmen brauche, dem Antisemitismus entgegen zu wirken. Die Bildung sei dabei der wichtigste Baustein. Sein Vorschlag: In NRW könnte ein Institut der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem gegründet werden, in dem Lehrer regelmäßig und ortsnah fortgebildet werden, „um mit den Worten auf dem Schulhof umgehen zu können“. Auch wünschte er sich von der Landesregierung eine Runden Tisch, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus Sozialarbeit, Sport, Internetspezialisten und viele mehr zusammenkommen. An die Kölner Bürger richtete er die Bitte, Zivilcourage zu zeigen, wenn sie Zeugen von fremdenfeindlichen oder antisemitischen Vorfällen würden.

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Oberbürgermeistern Henriette Reker nannte es ein „Geschenk und ein Wunder“, dass die Juden nach dem Grauen des Nationalsozialismus nach Köln zurückgekommen sind und bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern der Liebfrauenschule und der Kaiserin-Augusta-Schule für deren Beiträge. Sie erinnerten unter anderem an Max Salomon, der in den 1920er Jahren den einzigen jüdischen Karnevalsverein „Kleiner Kölner Club“ gegründet hatte und später in die USA fliehen musste. Nachkommen der Familie Salomon waren aus Amerika angereist und in der Synagoge zu Gast. (cv)