Mit einer weiteren Demo kämpfen Kölner Kreative gegen Kürzungen im Kulturhaushalt und für mehr politische Unterstützung.
Demo der freien Szene„Es droht das Aus für zahlreiche Kulturinstitutionen“

„Fällt die Kultur, fällt die Demokratie“, stand auf einem Banner bei der Demonstration der freien Kulturszene Kölns im Juni dieses Jahres. Nun wollen die Kölner Kreativen erneut gegen geplante Haushaltskürzungen demonstrieren.
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Die Freie Kulturszene Kölns ruft am 1. Oktober um 14 Uhr erneut zu einer Demonstration auf dem Theo-Burauen-Platz vor dem Spanischen Bau des Rathauses auf. Anlass ist die bevorstehende Ratssitzung, bei der die geplanten Haushaltskürzungen der Stadt für Kunst und Kultur verhandelt werden. Die Kunst- und Kulturschaffenden der Stadt wollen mit der Aktion auf die existenzielle Bedrohung aufmerksam machen, die durch die Einsparungen für viele Institutionen und Projekte entsteht.
Die Freie Kunst- und Kulturszene Köln besteht aus rund 10.000 Künstlerinnen und Künstlern und organisiert über 60 Prozent der Kulturveranstaltungen in Köln. Mit den jährlichen städtischen Fördergeldern von etwa 12 Millionen Euro bestreitet die Freie Szene wesentliche Teile des Kulturprogramms. Das entspricht knapp fünf Prozent des Kulturetats – und etwa 0,3 Prozent des gesamtstädtischen Haushalts.
Zukunft der freien Kulturszene ungewiss
Sollten die Kürzungen umgesetzt werden, drohe das Aus für zahlreiche freie Kulturinstitutionen und -projekte, so das „KulturNetzKöln“ in einer Presseerklärung. Die geplanten Einschnitte gefährdeten dabei nicht nur die kulturelle Vielfalt, sondern auch die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt, betont die Interessensvertretung der freien Kölner Kulturszene. Sie kämpft deshalb für eine unverminderte Kulturförderung, eine faire und nachhaltige Finanzierung sowie eine stärkere politische Unterstützung der Freien Szene.
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Bei einer Demo im Juni dieses Jahres kamen bereits viele unterschiedliche Kreative Kölns zusammen, um ihrem Unmut Luft zu machen und an die Politik für Unterstützung zu appellieren. „Am Ende geht es nicht um die Zahlen, sondern um die einzelnen Künstler:innen, um die Personen, die in diesem Jahr noch produzieren können und im nächsten Jahr vielleicht Bürgergeld beantragen müssen“, sagte der Tänzer und Choreograf Manuel Kisters, der im Vorstand des Vereins für darstellende Künste Köln (Vdk) sitzt, dieser Zeitung im Juni.
Nun möchten die Initiatoren der Demonstrationen erneut ein Zeichen für die Bedeutung und den Erhalt der freien Kunst- und Kulturszene in Köln setzen (alk).