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Überraschungsauftritt abgesagtVeranstalter verbieten Selenskyj-Rede bei Eurovision Song Contest

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj steht vor einer ukrainischen Flagge und bereitet sich auf eine Rede vor.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte eine Rede beim Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool halten. Die EBU hat den Auftritt kurzfristig verboten.

Wolodymyr Selenskyj wollte in Liverpool einen Überraschungsauftritt hinlegen. Großbritannien richtet den ESC 2023 für die Ukraine aus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darf nicht beim Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool auftreten. Der Veranstalter, die European Broadcast Union (EBU) habe eine als Überraschung geplante Rede Selenskyjs untersagt, berichtet die britische Zeitung „The Times“. Eigentlich hätte der ukrainische Präsident eine Video-Ansprache halten sollen.

Die EBU soll sich aber kurz vor der Veranstaltung am Samstag gegen Selenskyjs Idee ausgesprochen haben. Der ukrainische Präsident wollte die Menschen eigentlich um Unterstützung seines Landes im Krieg gegen Russland bitten. Die Veranstalter sorgten sich allerdings laut „Times“-Bericht darum, dass Selenskyjs Rede die Veranstaltung zu sehr „politisieren“ könnte.

ESC 2023: EBU verbietet Überraschungsrede von Wolodymyr Selenskyj in Liverpool

Demnach sei der Eurovision Song Contest eine „unpolitische“ Veranstaltung, teilte eine EBU-Sprecherin gegenüber der britischen Zeitung mit. Die strikten Regeln seien stets einzuhalten. Trotz einer unpolitischen Einstellung der Veranstaltung war Russland nach Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen worden.

Großbritannien richtet als Zweitplatzierter des Eurovision Song Contests 2022 die Veranstaltung am Samstag (13. Mai) aus, weil die Ukraine als Sieger aufgrund des Krieges derzeit nicht als Ausrichter zur Verfügung steht. Die Band „Kalush Orchestra“ hatte den ESC mit ihrem Song „Stefania“ im Jahr 2022 gewonnen, es war der zweite ukrainische Sieg in den vergangenen Jahren nach dem Erfolg im Jahr 2016.

ESC 2023: Wolodymyr Selenskyj sieht Austragung in Großbritannien kritisch

Wolodymyr Selenskyj hatte sich in der Vergangenheit kritisch über die Ausrichtung in Großbritannien geäußert. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn ein ukrainisches Nachbarland, wie Polen oder die Slowakei, als Veranstalter zur Verfügung gestanden hätte. Zuletzt hatte 1980 der ESC nicht im Siegerland des Vorjahres stattgefunden. Israel hatte aus finanziellen Gründen auf eine Austragung verzichtet, der ESC fand in den Niederlanden statt.

Deutschland tritt 2023 mit dem Song „Blood & Glitter“ der Band „Lord of the Lost“ an. Die Band galt als aussichtsreicher Kandidat auf eine gute Platzierung, rutschte zuletzt aber in den Wettquoten ab. (shh)