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MaskenaffäreErmittlungen gegen Fynn Kliemann eingeleitet – WDR droht mit Konsequenzen

Lesezeit 3 Minuten
Fynn Kliemann DPA 110521 (1)

Musiker und Influencer Fynn Kliemann gerät wegen einer Maskenaffäre unter Druck.

Köln – Die Polizei im Landkreis Rotenburg hat nach der Maskenaffäre um den Musiker und Influencer Fynn Kliemann aufgrund mehrerer Hinweise und einer Strafanzeige Ermittlungen eingeleitet. Das berichtet die „Kreiszeitung“ und beruft sich dabei auf einen Polizeisprecher.

Bisher habe es einige Hinweise aus der Bevölkerung sowie eine Strafanzeige gegeben. Man stehe mit der Staatsanwaltschaft in engem Austausch und wolle gegebenenfalls mehrere Verfahren, auch gegen Kliemanns Geschäftspartner, bündeln, so der Polizeisprecher weiter. „Zunächst sammeln wir aber Hinweise und stellen diese der Staatsanwaltschaft zur Verfügung“, so der Polizeisprecher weiter.

Sollte sich der Verdacht erhärten, würde die Staatsanwaltschaft ein offizielles Verfahren gegen den Musiker und Influencer eröffnen.

Jan Böhmermann deckt Maskenaffäre um Fynn Kliemann auf

Kliemann war Ende vergangener Woche in die Kritik geraten, nachdem Moderator Jan Böhmermann in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ einen zweifelhaften Masken-Deal des Unternehmers aufgedeckt hatte. Kliemann hatte Anfang 2020 Schutzmasken zum Verkauf angeboten, die „fair und sozial gerecht“ in Europa produziert worden seien, im konkreten Fall in Portugal. Angeboten werden sollten die Masken zum Selbstkostenpreis.

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Böhmermann und die „ZDF Magazin Royale“-Redaktion hatten aufgedeckt, dass Kliemann die Masken in Zusammenarbeit mit seinem Freund und Partner Tom Illbruck, Geschäftsführer des Textilunternehmens „Global Tactics“, allerdings in Bangladesch und Vietnam produzieren ließ und so pro Maske eine Gewinnmarge von mehr als 100 Prozent machte.

„Viva con Agua“ und „About You“: Marken trennen sich von Fynn Kliemann

Außerdem sollen 100.000 mangelhafte Masken an Flüchtlinge in Camps in Griechenland und Bosnien-Herzegowina geschickt worden seien. Kliemann selbst entschuldigte sich für sein Verhalten, betonte aber, dass alle mit ihm kooperierenden Partner von der Herkunft der Masken gewusst haben sollen.

Der Online-Mode-Shop „About You“, der die Produkte Kliemanns vertrieb, dementierte die Behauptungen des Influencers und beendete die Zusammenarbeit. Weitere Unternehmen wie die Hilfsorganisation „Viva con Agua“ und der Fußballverein FC St. Pauli beendeten ebenfalls ihre Kooperationen mit Kliemann.

WDR soll Masken von Fynn Kliemann gekauft haben

Laut des „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ prüft nun auch der WDR einen Kauf von Masken von Fynn Kliemann und droht mit rechtlichen Schritten. Die Rundfunkanstalt hatte Anfang 2020 5000 Gesichtsbedeckungen aus Kliemanns Sortiment bestellt und dafür je 1,81 Euro bezahlt. „Das Angebot von Global Tactics war mit Abstand das wirtschaftlichste“, sagte ein WDR-Sprecher auf Anfrage.

Allerdings sei man davon ausgegangen, dass die Masken, wie vom Unternehmen kommuniziert, in Europa produziert worden seien. „Es wäre sehr bedauerlich, sollten stattdessen Masken aus zweifelhafter Produktion geliefert worden seinen. Wir prüfen rechtliche Schritte“, so der Sprecher weiter.

Kliemann selbst hatte am Sonntag in einem Instagram-Post um Verständnis gebeten und sich vorerst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er kündigte zu gegebener Zeit ein weiteres Statement an und will sich zu den Vorwürfen äußern. (shh)