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„Hart aber fair“JU-Chef Kuban spricht Klartext in Richtung Armin Laschet

Lesezeit 3 Minuten
Kuban Haf 270921

Tilman Kuban bei „Hart aber fair“

Köln – „Nach der Wahl, vor dem Machtpoker?“ Das war der Titel der „hart aber fair“-Sendung am Montag nach der Bundestagswahl. Wie wird die zukünftige Regierung in Deutschland aussehen? Welche Partei stellt den nächsten Kanzler – SPD oder CDU? Steht Deutschland jetzt vor einem langen Ringen um die Macht? Darüber diskutierten mit Frank Plasberg:

  1. Tilman Kuban (CDU)
  2. Kevin Kühnert (SPD
  3. Alexander Graf Lambsdorff (FDP),
  4. Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen)
  5. Sascha Lobo
  6. Mariam Lau,

Deutschland hat gewählt. Insbesondere die Union hat an ihrem historisch schlechten Wahlergebnis zu knabbern. Tilman Kuban leitet daraus jedoch, anders als es Armin Laschet getan hat, keinen Regierungsauftrag für seine Partei ab. „Wir haben die Wahl verloren. Punkt.“ Deswegen liege der Ball für mögliche Sondierungs- und Koalitionsgespräche auch bei der stärksten Partei und damit der SPD.

Mariam Lau sieht innerhalb der Partei nun eine große Wut – auch gegenüber Armin Laschet. Man stelle sich an der Basis die Frage, warum jemand, der in allen Umfragen schlecht abschneidet, Anspruch auf das Kanzleramt erhebt.

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Grünen und FDP als Königsmacher

Alexander Graf Lambsdorff ist ähnlicher Meinung. Er hebt jedoch hervor, dass nicht Umfragen am Ende über eine Koalition entscheiden würden, sondern das Votum der Bürger. Ein Votum, welches momentan zwei Optionen offenhalte: die Ampel oder Jamaika.

Renate Künast sieht bei ihrer Partei mehr Schnittmengen mit der SPD als mit der Union. Zudem sieht sie zu viele Unstimmigkeiten innerhalb der Union. Bei der SPD wisse man momentan wo vorne und hinten ist – bei der CDU jedoch nicht.

Stiller Sozialdemokrat Kühnert

Ungewohnt still verhielt sich unterdessen Kevin Kühnert. Die Koalitionsfrage ist für die Sozialdemokraten auch nicht so schwer zu beantworten. Er sieht seine Partei nun in der Verantwortung, auf die FDP und die Grünen zuzugehen, nachdem diese vorsondiert haben.

Sascha Lobo sieht das Wahlergebnis auch als „Quittung von jungen Menschen an die Volksparteien“. Für Graf Lambsdorff ist es jedoch eher ein Beweis dafür, dass „politisch das 21. Jahrhundert“ angebrochen sei und man sich nun von alten Mustern trennen müsse.

Viel mehr brauche es eine neue Verhandlungskultur. Denn die Vorstellung, es käme eine Zeit zurück, in dem die CDU noch einmal auf 40 Prozent der Wählerstimmen kommt, sei vorbei.

Wenig Diskussion – viel Spekulation

Insgesamt ging es jedoch sehr harmonisch zu. Vielleicht auch um künftige Koalitionspartner nicht zu verschrecken. Es wurde sich wenig widersprochen und alles in allem wirkten die Gäste auch eher müde als angriffslustig. Neben dem immer häufiger auftretenden Hass im Wahlkampf und das Konzept Volkspartei ging es am Ende noch um die mögliche Dauer einer Regierungsbildung.

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Die Diskussionsrunde am Montagabend nach der Bundestagswahl war eine kollektive Wahlanalyse, weniger ein Ort der politischen Debatte. Vielleicht auch um sich die Kräfte für die kommende Regierungsbildung zu sparen. Die Hoffnung gegen Ende der Sendung ist eindeutig: das Jahr 2022 soll mit einer Neujahrsansprache beginnen. Der Neujahrsansprache eines neuen Regierungschefs; und nicht zum17. Mal der von Angela Merkel.