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„Hart aber fair“ zur EuropawahlIst AKK schon zur Belastung für die Union geworden?

Lesezeit 2 Minuten
haf Europawahl Runde

Frank Plasbergs Runde zur Europawahl

  1. „Europa hat gewählt: Wer ist bei uns angezählt?“, war das Thema bei „Hart aber fair“.
  2. Zu Gast waren Lars Klingbeil (SPD-Generalsekretär), Mike Mohring (CDU-Landeschef Thüringen), Ricarda Lang (Grüne Jugend), Michael Spreng (Politikberater) und Markus Feldenkirchen („Spiegel“).

Schade. Anstatt die Agenda europapolitisch zu öffnen (wann, wenn nicht nach einer Europawahl?), machte die Talkshow in deutscher Innenpolitik – wobei dann vom Youtuber Rezo und seinem Video über Gerüchte über einen Putsch gegen Andrea Nahles und die Grundrente bis zur Zukunft der GroKo diffus alles oder doch ziemlich viel von dem drankam, was derzeit die deutsche Innenpolitik umtreibt.

Dass die Diskussion weder besonders lebhaft und schon gar nicht streitbar war und sich das Ausmaß neuer Erkenntnisse durchaus in Grenzen hielt, lag nicht an Moderator Frank Plasberg, dessen sanft ordnende Hand an diesem Abend einen bequemen Job hatte. Es lag vielmehr an der fast übertriebenen Friedfertigkeit der Teilnehmer. Zumal CDU-Präside Mike Mohring aus Thüringen und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil einander offensichtlich nichts Böses tun wollten.

Tatsächlich können sie ja auch angesichts des Niedergangs ihrer Parteien und des Grünen-Triumphs einander die Wunden lecken. So oder so zeigten die aufarbeitenden Reaktionen auf das Wahlergebnis die ganze Hilf- und Ratlosigkeit der (Noch-) Volksparteien. Klar, Klimaschutz ist zentral, aber wie kann man den Grünen auf deren ureigenem Feld den Erfolg des Originals streitig machen?

Alles zum Thema Hart aber fair

Vertreterin der Grünen Jugend tritt in routiniertem Politsprech auf

Die Journalisten Markus Feldenkirchen („Spiegel“) und Michael Spreng hielten darüber hinaus zumal der Union vor, „den Knall nicht gehört zu haben“, sprich: die Gefahr des Verlustes einer kompletten Wählergeneration nicht zu sehen, geschweige denn zu kapieren. Bemerkenswert immerhin Sprengs Analyse, derzufolge sich die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer mittlerweile zu einer schweren Hypothek für den Erfolg der Union entwickelt habe.

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Lars Klingbeil (v.l.n.r.), Mike Mohring und Ricarda Lang 

Feldenkirchen wird auf seine Frage, warum Mohring als (mit den Reaktionen etlicher CDU-Kollegen etwa auf den Fridays for Future-Protest sichtlich unzufriedener) CDU-Präside nichts unternehme, um AKK zu bremsen, nicht wirklich eine Antwort erwartet haben.

Die Performance von Ricarda Lang, der Sprecherin der Grünen Jugend, die sich angesichts des Wahlergebnisses selbstredend in einer komfortablen Position befand, zeitigte die Erkenntnis, dass man auch in jungen Jahren den routinierten Politsprech der Alten schon gut draufhaben kann.

Auch war ihr Redetempo beeindruckend – vielleicht sind ja in jüngeren Jahren die Artikulationswerkzeuge noch beweglicher als in späteren. Lang wurde darauf hingewiesen, dass das Wahlergebnis die Partei verpflichte, jetzt schnell den Weg vom anklagenden Protest zu praktischer, realisierbarer Politik zu finden. Wie wahr!

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