Der Rentner gibt im WDR-Format „Kölner Treff“ einen Einblick in sein Familienleben – und berichtet von seiner „neuen Rolle“.
„Kölner Treff“Frank Plasberg, warum er mit dem Fernsehen abgeschlossen hat
Manchmal erfährt man in einer Talkshow Dinge, die hätte man nie geahnt. Zum Beispiel vom Ehepaar Anne Gesthuysen (55) und Frank Plasberg (67). Der ehemalige Moderator von „Hart aber fair“ gibt zu, dass er völlig unmusikalisch ist. Schon in der Schule war das so. Vor Kurzem wurde er zur Ina-Müller-Show „Inas Nacht“ eingeladen. Auch da sollte er singen. Den „Piano Man“ von Billy Joel hatte er einstudiert. Dachte er. Als er den Song dann seiner Frau und seinem Sohn vortrug, waren die alles andere als begeistert. Er brauchte dann nicht zu singen.
Kochen kann Frank Plasberg, erzählt er am Freitagabend in der WDR-Talkshow „Kölner Treff“. Das wird er an Heiligabend unter Beweis stellen müssen. Da moderiert seine Frau Anne Gesthuysen die „Aktuelle Stunde“ im WDR. Was auch immer Plasberg kochen wird: Seine Familie muss es lecker finden. „Ich bin aus allem raus, ich brauche das Lob“, sagt Plasberg. Tatsächlich hat sich der Ex-moderator in die Rente verabschiedet. Ende 2022 übergab er seine Sendung „Hart aber fair“, die am Montagabend im Ersten läuft, an seinen Nachfolger Louis Klammroth. Mit dem hat er sich inzwischen öffentlichkeitswirksam überworfen.
Frank Plasberg: „Das ist jetzt meine Rolle“
Wirklich viel Arbeit hat Plasberg an Heiligabend nicht. Es gibt Raclette, kündigt Ehefrau Anne Gesthuysen an. An den beiden Weihnachtstagen ist sie dann mit Kochen dran. Es gibt Rehrücken.
Frank Plasberg hat sich nicht nur mit dem Renten-Dasein abgefunden, er scheint es geradezu zu lieben. Früher wurde seine Frau immer als die Ehefrau des Starmoderators gesehen. Das hat sich geändert, erzählt Plasberg. Vor drei Wochen zum Beispiel habe ihn im Mallorca-Urlaub auf einem Berg eine Frau um ein Foto gebeten. Er sollte ihre Familie ablichten. Später wollte sie noch ein um ein Selfie machen. Aber nicht mit Plasberg, sondern mit Anne Gesthuysen. „Das ist jetzt meine Rolle“, sagt er. Er ist jetzt der Mann im Schatten.
Sein Abschied von „Hart aber fair“ sei ihm nicht schwergefallen. „Wenn du das so lange gemacht hast, dann ist es auch mal gut. Aber was ich mir bewahrt habe ist meine Neugier. Ich finde es total gut, in Stadtviertel zu gehen, wo ich noch nie war. Ich vermiete auch mein Gesicht, ich moderiere Kongresse oder halte mal eine Rede.“ Damit finanziert er sein Hobby: ein mehr als 90 Jahre altes Schiff, das er restauriert. „Das braucht viel Arbeit und Geld.“ Und er hält seiner Frau den Rücken frei. Dazu macht er auch schon mal alleine eine Tour, während sie Bücher schreibt. „Dann bin ich aus den Füßen“, sagt Frank Plasberg.
Anne Gesthuysen schreibt erfolgreiche Romane
„Ich bewundere Anne, wenn sie Bücher schreibt oder wenn sie mit dem neuen Buch unterwegs ist, um daraus vorzulesen“, erzählt Plasberg. „Und die 'Spiegel'-Bestsellerplatzierung weiß ich als Erster.“ Und tatsächlich ist Gesthuysens aktueller Roman „Vielleicht hat das Leben Besseres vor“ in diesem Jahr ein echter Hit gewesen.
Der Roman spielt in einem Dorf und handelt von einer Mutter, die Schuld auf sich geladen hat und sich aufgibt. Die Dorfgemeinschaft hilft ihr dabei, sich wiederzufinden. Vieles von dem, was Anne Gesthuysen in dem Buch beschreibt, hat sie selber erlebt. Auch den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft kennt sie. Sie habe ihre Kindheit in einem kleinen Dorf verbracht, erzählt sie.
Eine Ausnahme ist aber der Hund, der in dem Roman vorkommt. Der habe nicht allzu viel mit Familienhund Freddy zu tun, einem Golden Doodle. „Der ist total lieb, ist aber ein Schaf im Schafspelz“, erzählt Frank Plasberg. „Einmal sollte er Welpen produzieren. Das war auf dem Pferdehof von Annes Bruder, und die Hündin war ein bisschen größer. Außerdem standen ungefähr 20 Claqueure drumherum. Der Freddy versuchte es immer, kam von der Seite. Aber es funktionierte nicht.“
Nach einer halben Stunde sei die Hündin gelangweilt weggegangen, der Hund sei zusammengebrochen. Ihm sei es danach gutgegangen, der Hündin weniger: Sie habe einen Bandscheibenvorfall gehabt. „Es hat auch nie Kinder gegeben, nur eine Rechnung vom Tierarzt“, grinst Plasberg.
Keine Sehnsucht nach dem Fernsehen
Die beiden fühlen sich sichtlich wohl beim „Kölner Treff“ - und miteinander. Sie zeigen, wie eine harmonische Beziehung funktionieren kann. Da wundert es nicht, dass Plasberg kein Bedürfnis hat, wieder zum Fernsehen zurückzukehren. Anne Gesthuysen ist nun der Fernsehstar. Jahrelang hat sie das ARD-Morgenmagazin moderiert, jetzt sieht man sie ab und zu in den Regionalnachrichten beim WDR.
Frank Plasberg hat abgeschlossen mit dem Fernsehen - und mit dem Rummel um ihn, den er jahrelang erlebt hat. Er ist glücklich mit seinem Leben, mit seiner Frau und seinem Sohn Leo. Und auch Anne Gesthuysen scheint sich wohlzufühlen. Sie freut sich vor allem über ihre vielen Leserinnen und Leser, denen sie seit Jahren mit ihren Romanen eine Freude machen kann. (tsch)