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Schlechte Kritiken, schlechte StimmungWDR kündigt Veränderung bei „Hart aber fair“ an

Lesezeit 2 Minuten
Louis Klamroth moderiert die ARD-Polit-Sendung „Hart aber fair“ als Nachfolger von Frank Plasberg seit Anfang 2023. Er möchte die Sendung offenbar anders gestalten. (Archivbild)

Louis Klamroth moderiert die ARD-Polit-Sendung „Hart aber fair“ als Nachfolger von Frank Plasberg seit Anfang 2023. Er möchte die Sendung offenbar anders gestalten. (Archivbild)

Louis Klamroth will mit seiner Redaktion bei „Hart aber fair“ nicht mehr arbeiten. Der Sender muss eine Entscheidung treffen.

Nach über 20 Jahren mit Frank Plasberg als Moderator sollte der Wechsel des Moderators ein Neuanfang für „Hart aber fair“ werden. Dass dieser nach so langer Zeit nicht würde einfach werden, war sicher auch dem Sender klar. Mit Louis Klamroth verpasste der WDR seiner Dauerbrenner-Show ein neues Gesicht. Nicht wenige trauten Klamroth zu, frischen Wind in den Polittalk zu bringen. Doch nach rund einem halben Jahr dürfte das Fazit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunksender ernüchternd ausfallen.

Die Kritiken für „Hart aber fair“ und auch Moderator Klamroth fielen zuletzt immer häufiger negativ aus. Die Sendung am Montag (19.6.) bezeichnete die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) gar als „Tiefpunkt der Talkshowgeschichte“ und „absoluten Nullpunkt“ von „Hart aber fair“.

Hart, aber fair: Louis Klamroth will seine Redaktion offenbar nicht mehr

Zufrieden ist offenkundig weder der Sender, noch Moderator Klamroth oder die Redaktion der Produktionsfirma „Ansager & Schnipselmann“, die bereits bei Plasberg die redaktionelle Linie festlegte. „Bislang moderiert Klamroth Plasbergs alte Sendung“, analysiert etwa das Branchenportal „DWDL“ in Anbetracht der „geerbten“ Redaktion. Der Bericht legt nahe, dass sich Klamroth mehr Freiheiten und inhaltliche Mitgestaltungsmöglichkeiten wünscht.

Alles zum Thema Hart aber fair

Beim WDR scheint man die Probleme rund um die Sendung ausgemacht zu haben und eine Veränderung anzustreben. Darauf lässt ein Statement einer Sprecherin gegenüber SZ und DWDL schließen. „Der aktuelle Produktionsvertrag läuft bis Ende 2023. Die Gespräche des WDR mit Moderator und Produktionsfirma haben ergeben, dass eine Zusammenarbeit in der bisherigen Form über 2023 hinaus nicht möglich ist“, so die Sprecherin.

WDR will „Hart aber fair“ verändern – Neue Produktionsfirma für Louis Klamroth?

Demnach müsste sich der Sender zwischen Moderator und Redaktion entscheiden. „Der WDR prüft nun weitere Optionen für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Louis Klamroth und ‚Hart aber fair‘ in 2024.“ Der Bericht der SZ schlussfolgert, dass „die Produktion der Sendung nach 23 Jahren für ‚Ansager& Schnipselmann‘ wegfällt“.

Ganz so eindeutig sieht das die Produktionsfirma nicht. „Wir haben vom WDR erfahren, dass Louis Klamroth die Zusammenarbeit mit ‚Ansager & Schnipselmann‘ in bisheriger Form nicht fortsetzen will. (…) Was das für ‚Hart aber fair‘ bedeutet, entscheidet der WDR“, zitiert die SZ Jürgen Schulte, gemeinsam mit Plasberg Geschäftsführer von „Ansager & Schnipselmann“.

Wie es nun mit „Hart aber fair“ weitergeht, scheint zum jetzigen Zeitpunkt offen. Fest steht hingegen, dass Veränderungen des momentan nicht rund laufenden Formats frühestens in einem halben Jahr umgesetzt werden können.