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Reul kritisiert SenderWDR nennt „Bild“-Bericht zu Lützerath einseitig und unseriös

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Greta Thunberg am Rand des Braunkohletagebaus Garzweiler II.

Greta Thunberg am Rand des Braunkohletagebaus Garzweiler II. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat die Berichterstattung des WDR über den Abriss des Braunkohledorfs Lützerath scharf kritisiert.

NRW-Innenminister Herbert Reul kritisierte in der „Bild“-Zeitung die Berichterstattung des WDR über die Räumung von Lützerath. Der WDR weist die Vorwürfe zurück.

Mit deutlichen Worten hat NRW-Innenminister Herbert Reul am Dienstag in der „Bild“-Zeitung den WDR kritisiert. Der öffentlich-rechtlichen Sender habe eine Pressekonferenz von Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten in Lützerath unkommentiert übertragen und nicht eingeordnet, heißt es in dem Artikel. Der Sender gefährde sein Ansehen, „wenn er eine radikale Gruppe 50 Minuten live überträgt“, sagte Reul. „Diese Pressekonferenz grenzte an Propaganda radikaler Aktivisten. Und der WDR hat das fröhlich übertragen.“

WDR nennt Übertragung der Pressekonferenz „ein Angebot von vielen“

Der WDR wies die Anschuldigungen auf Anfrage dieser Zeitung zurück. Der Artikel über die WDR-Berichterstattung aus Lützerath sei „einseitig, unvollständig und journalistisch unseriös“. Eine Live-Übertragung der Pressekonferenz im WDR Fernsehen habe es nicht gegeben. Der Live-Stream der PK war laut dem Kölner Sender eingebettet in einen Live-Ticker auf WDR.de und in der App von WDR aktuell.

„WDR-Reporterinnen und -Reporter sind nach wie vor in Lützerath und Umgebung unterwegs und berichteten im Live-Ticker im Netz über die aktuellen, dynamischen Entwicklungen vor Ort. Dazu gehören auch regelmäßige Analysen und Einordnungen. Der Livestream der PK war ein Angebot von vielen in der breiten Berichterstattung des WDR“, teilte die Pressestelle mit.

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Der Vorwurf der „Bild“, der WDR habe unkommentiert und unwidersprochen Aussagen der Aktivisten vor Ort verbreitet, sei falsch. In dem Live-Ticker seien die Aussagen der PK in den Kontext gesetzt und hinterfragt worden. Noch während der PK hieß es laut WDR im Live-Ticker: „Die Angaben lassen sich derzeit noch nicht überprüfen. Die Polizei hat bislang keine Zahlen von verletzten Aktivisten genannt, widerspricht aber der Darstellung der Aktivisten.“

Journalistinnen und Journalisten, auch des WDR, hätten zudem während der Pressekonferenz die Aussagen der Aktivistinnen und Aktivisten kritisch hinterfragt. „Darüber hinaus kam sowohl vor als auch nach der PK die Polizei im Live-Ticker – wie im gesamten Programm des WDR – ausführlich zu Wort“, sagte eine WDR-Sprecherin.

Zudem habe der WDR nach der Pressekonferenz nach Belegen für die Behauptungen zu Schwerverletzen recherchiert. Eine Bestätigung habe man nicht erhalten. „Am Montag haben Vertreter der Aktivisten ihre Aussagen relativiert und ebenfalls eingeräumt, dass es keine lebensgefährlich Verletzten gab“, so die Pressestelle.