Der Bergsteiger erklärt, die „Letzte Generation“ würde die Demokratie erpressen. Auch zu Gast: FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
„Maischberger“„Bin voller Wut“ – Reinhold Messner greift „Letzte Generation“ an
Bergsteiger Reinhold Messner hat im Rahmen der ARD-Talkshow „Maischberger“ die Protestaktionen der „Letzten Generation“ scharf kritisiert. „Die versuchen, uns zu erpressen. Wir haben ein gewähltes Parlament und das soll die Entscheidungen treffen. Sie erpressen die Demokratie“, monierte der Südtiroler Messner im Einzelgespräch mit Sandra Maischberger.
In der Talkrunde am Mittwochabend (19. April) diskutieren die Gäste von Sandra Maischberger nicht nur über den Klimaschutz, sondern auch über Waffenlieferungen an die Ukraine und das neue Heizungstausch-Gesetz, das die Ampel-Regierung erst wenige Stunden zuvor beschlossen hatte.
Maischberger am 19. April: Die Gäste im Überblick
- Constantin Schreiber, Journalist „Tagesschau“-Sprecher
- Christoph Schwennicke, Journalist und ehemaliger Chefredakteur des Magazins „Cicero“
- Kristina Dunz, Leiter des Hauptstadtstudios des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)
- Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Bundestagsabgeordnete
- Reinhold Messner, Bergsteiger und Buchautor
- Dr. Christoph Hacke, Politikwissenschaftler und Experte für internationale Politik
Messner führt weiter aus, dass ihn das Wort Klimaschutz störe. „Es ist die Sprache, nicht das Ziel an sich. Das Klima ist, wie es ist. Und es gibt im Laufe der Jahrhunderte auch natürliche Veränderungen. Diese müssen wir auch berücksichtigen“, erklärt Messner. Dennoch sehe er viele Dinge, die Klimaschutzorganisationen wie „Fridays for Future“ oder die „Letzte Generation“ fordern, sehr ähnlich.
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„Ich habe nur ein Problem mit ‚Fridays for Future‘. Sie implizieren, dass meine Generation absichtlich klimaschädlich gehandelt hat. Das stimmt nicht. Vielmehr ist es so, dass unsere Generation es ermöglicht hat, dass diese jungen Menschen heute demonstrieren und freitags die Schule schwänzen können“, erklärt Messner weiter.
An der „Letzten Generation“ würden ihn dagegen mehrere Dinge schwer stören. „Wenn es zu den Klimaklebern kommt, bin ich voller Wut. Sie erpressen unsere Demokratie. Wenn es so weitergeht, haben wir in wenigen Jahren nicht einen Krieg, sondern einen Bürgerkrieg“, erklärt Messner. In einer Demokratie gebe es ein gewähltes Parlament, dass man respektieren müsse, auch wenn man mit dessen Entscheidungen nicht immer teilen würde.
„Maischberger“: Marie-Agnes Strack-Zimmermann lehnt Kampfjet-Lieferungen in die Ukraine ab
Zum Ukraine-Krieg hat Messner ebenfalls eine deutliche Meinung. Den Bergsteiger beschäftige der Konflikt sehr. „Ich sehe in Putin einen kleinen, beleidigten, verletzten Mann, der bis zum äußersten gehen wird. Da ist nur Hass und Wut. Wir haben solche Führer, in Anführungsstrichen, in der Geschichte häufiger gehabt und es ist immer gleich ausgegangen“, erklärt Messner.
Auch die übrigen Talkgäste diskutieren über die anstehenden Wochen im Ukraine-Krieg, werfen erneut die Fragen nach Waffenlieferungen auf. Journalistin Kristina Dunz fragt: „Was kommt nach Kampfjets? Diese Frage darf uns nicht überraschen. Es können nur noch Bodentruppen kommen. Das sagen jetzt alle: Das ist ausgeschlossen, auf keinen Fall. Das haben wir jedes andere Mal aber auch gesagt. Aber Bodentruppen wären zweifelsfrei eine direkte Beteiligung am Krieg.“
FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann schließt dies kategorisch aus: „Ich kann Folgendes sagen: Es wird keine westlichen Flugzeuge, Tornados oder Eurofighter in der Ukraine geben“, erklärte Strack-Zimmermann. Es werde auch keine Bodentruppen in der Ukraine geben. „Es wird kein deutscher oder europäischer Soldat den Fuß auf den Boden der Ukraine setzen“, betonte die FDP-Politikerin weiter.
„Wie Ludwig XVI.“ – Strack-Zimmermann mit scharfer Kritik an Emmanuel Macron
Strack-Zimmermann kritisiert zugleich das Verhalten Emanuel Macrons in der aktuellen Situation, vor allem bei seinem China-Besuch: „Macron hat sich für einen Moment wie Ludwig XIV. gefühlt. Dass er in diesem Moment, Europa den Stuhl unter dem Hintern wegzieht, ist nicht hilfreich. Interessant ist auch, dass der Élysée-Palast seine Aussagen keine 24 Stunden später wieder relativiert hat.“
Zugleich äußerte sich Strack-Zimmermann auch zu Berichten, dass sie die Spitzenkandidatin der Freien Demokraten in Europa werden soll: „Wenn die Freien Demokraten der Meinung sind, dass ich die Richtige an dieser Stelle wäre, dann werde ich mich dem fügen“, kommentierte Strack-Zimmermann die Berichte. „Wir unterschätzen die Kraft Europas. […] Und wenn ich meinen kleinen Beitrag dazu leisten darf, dann werde ich Herrn Macron gerne mal von Europa aus ärgern.“ (shh)