Friedrich Merz will Angela Merkel nicht öffentlich gratulieren, Lars Klingbeil amüsiert das. Nun schaltet sich ein wütender Armin Laschet ein.
Wer hat nun Merkel gratuliert?Laschet geht Klingbeil scharf an – „Wie gewohnt lügt der SPD-Chef“
Hat niemand aus der CDU Angela Merkel zum Erhalt des höchsten deutschen Verdienstordens gratuliert? Und warum kann Friedrich Merz sich auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht dazu durchringen? Diese Fragen erhitzen spätestens seit dem Auftreten des CDU-Chefs bei Sandra Maischberger zusammen mit SPD-Chef Lars Klingbeil die Gemüter in der Union.
Zu Gast im ARD-Talk hatte Gastgeberin Sandra Maischberger Merz mehrmals gefragt, ob er Angela Merkel zur Auszeichnung gratuliert habe. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die Altkanzlerin am Dienstag mit dem höchstmöglichen deutschen Orden ausgezeichnet.
Friedrich Merz will Angela Merkel bei „Maischberger“ nicht zu Auszeichnung gratulieren
Nachdem er zunächst ausgewichen war, sagte er auf Nachfrage. „Es gibt überhaupt keine Veranlassung, darüber jetzt öffentlich zu diskutieren.“ Im Studio brach daraufhin Gelächter aus, auch die Moderatorin irritierte die Aussage offenbar ein wenig.
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„Sie könnten öffentlich gratulieren“, sagte sie in Richtung des CDU-Chefs. Der allerdings ließ sich nicht aus der Reserve locken. „Nein, ich gebe dazu keine öffentliche Stellungnahme ab, das ist eine Sache, die ist in Ordnung.“
Lars Klingbeil amüsierte sich über die Ausflüchte sichtlich und schaltete sich dann ein, er habe Merkel gratuliert und „hoffe, das ist in Ordnung“. Merz war zur Ordensverleihung an Merkel ebenso nicht eingeladen, wie andere Politikerinnen und Politiker aus der aktuellen CDU-Führung. Das hatte bereits im Vorfeld für Gesprächsstoff gesorgt. Merz reagierte auf Nachfrage schmallippig, die Gästeliste sei die „souveräne Entscheidung“ Steinmeiers und Merkels.
Lars Klingbeil wundert sich über Merz-Auftritt bei „Maischberger“
„Sie werden Ihre persönlichen Gründe haben. Es geht mich auch nichts an. Ich habe mich nur gewundert gestern, dass die Sozialdemokraten die Einzigen sind, die anscheinend überzeugt gratulieren und Frau Merkel auch mal Danke sagen“, sagte Klingbeil im weiteren Gespräch.
Die Diskussion darüber, wer der ehemaligen Bundeskanzlerin wann gratuliert habe, wurde nach der Sendung allerdings noch weitergeführt – in größerem Rahmen und teilweise auf persönlicher Ebene.
Armin Laschet geht Lars Klingbeil wegen Aussagen zu Angela Merkel scharf an
So meldete sich unter anderem Armin Laschet, ehemaliger NRW-Ministerpräsident und Kanzlerkandidat der CDU, zu Wort. Dabei griff er Lars Klingbeil scharf an.
„Wie gewohnt lügt SPD-Chef Klingbeil bei Maischberger. Niemand in der CDU habe Angela Merkel gratuliert. Egal, wie man zur Ordensverleihung steht, ein Blick in Timelines hätte genügt, um zu erkennen, das (sic) Klingbeil es mit der Wahrheit nie genau nimmt und es viele Glückwünsche gab“, schrieb Laschet auf Twitter. Welche „Timelines“ er genau meint, gab er nicht an.
Unterstützung bekam er von Dennis Radtke, der CDU-Politiker war bis 2002 SPD-Mitglied, hält aber offenbar von der Spitze seiner ehemaligen Partei wenig. „Klingbeil ist und bleibt eine Dreckschleuder“, kommentierte Radtke Laschets Tweet emotional.
Der Politologe und Publizist Andreas Püttmann wertete Merz‘ Auftritt bei Maischberger als „schrecklich peinlich“. „Wie Merz sich bei Maischberger windet, um Merkel keine Gratulation zur Verleihung des höchsten Ordens der Republik auszusprechen“, so Püttmann, das sei ein „grotesker verbaler Eiertanz“.
Eine Spitze verkniff sich der Politikwissenschaftler ebenfalls nicht: „Mann, die Frau hat (u. a.) in vier Wahlen weit besser abgeschnitten als Du Loser in allen Umfragen!“
Was Angela Merkel von der Diskussion hält, ist indes nicht bekannt. Die Altkanzlerin äußerte sich bislang nicht zu Merz’ Auftritt bei Maischberger.