Der neueste Tatort aus Münster beginnt mit einem Schock. Doch „Der Mann, der in den Dschungel fiel“ zeigt, dass nicht alles so sein muss, wie es scheint.
So wird der „Tatort“ aus MünsterThiel und Boerne müssen exzentrischen Lügner vor Guerilla-Krieger schützen
Die ersten zwei Minuten des neuen Tatorts aus Münster versprechen nichts Gutes: Frank Thiel (Axel Prahl) bricht blutend zusammen, nachdem ihm ein Schuss aus einer Maschinenpistole trifft. Der Kriminalhauptkommissar liegt regungslos da. Ist das schon das Ende einer Ära?
Ohne zu viel zu verraten: Nein, die Geschichte des seit über 20 Jahren ermittelnden Duos Thiel und Boerne ist mit der neusten Folge „Der Mann, der in den Dschungel fiel“ erst einmal nicht auserzählt. Zumal die Verträge von Prahl und Jan Josef Liefers, der den Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne spielt, zumindest noch bis zum kommenden Jahr laufen.
Tatort Münster: Boerne rettet exzentrischen Bestseller-Autor mit Luftröhrenschnitt
Vier Tage vor dem Schuss ist noch alles wie immer: Thiel und Boerne sind auf dem Weg zu einem Gala-Abend. Der erste Stadtschreiber für Münster wird gekürt: Den von Rechtsmediziner Boerne gestifteten Literaturpreis bekommt Stan Gold (Detlev Buck). Der gebürtige Münsteraner, der eigentlich Horst Koslowski heißt, war vor 15 Jahren nach einem Flugzeugabsturz über Paraguay verschollen. Stan Gold, den Frank Thiel noch aus Schulzeiten als „Hotte“ kennt, starb dabei nicht, sondern lebte mit einem indigenen Stamm im Dschungel Paraguays. Seine Erfahrungen verschriftlichte er in einem Bestseller, der den gleichen Titel wie die Tatort-Folge trägt. Er ist „der Mann, der in den Dschungel fiel“.
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Doch schon kurz nach der Stadtschreiber-Verleihung wird Stan Gold Opfer eines Mordversuchs. Ein allergischer Schock durch Bienengift kostet dem Schriftsteller fast das Leben, wenn da nicht Boerne wäre, der ihn mit einem Luftröhrenschnitt retten kann.
Tatort: Guerilla-Krieger aus Paraguay verfolgt Schriftsteller bis nach Münster
Stan Gold bekommt Polizeischutz, höchstpersönlich durch seinen alten Kumpel und Hauptkommissar Thiel, doch auch dadurch ist er nicht sicher. Auf ihn wird geschossen. Es gibt mehrere Verdächtige. Etwa den eifersüchtigen neuen Partner seiner Ex-Freundin und Kindsmutter, die er eigentlich noch liebt. Oder Stan Golds neue Freundin und zugleich erfolgssüchtige Managerin Sabina Kupfer. Für Stan Gold ist allerdings klar: Es muss Pablo sein, ein sadistischer Guerilla-Krieger aus Paraguay, der einen Groll auf den Schriftsteller hegt und ihn tot sehen will. Sie alle haben Motive: Eifersucht, Liebe oder eben Rache.
Allmählich wird jedoch klar, dass nicht alles zusammenpasst, was Stan Gold der Welt erzählt. Hinter der Fassade seiner unglaublichen Geschichte, dem Kampf ums Überleben nach einem traumatischen Schicksal in einem unberührten Fleckchen Südamerikas, steckt noch etwas anderes. Oder eben nicht so viel. Das zeigt sich durch sehr viele Wendungen, die die Geschichte in nur 90 Minuten einlegt. Am Ende kosten die Widersprüche und Lügen doch zwei Leben. Aber nicht die, die beim Tatort aus Münster zunächst vielleicht zu erwarten gewesen wären.
„Der Mann, der in den Dschungel fiel“, der neueste Tatort aus Münster, wird am Sonntag (10. Dezember) um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.