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Leserbriefe zu Gaspreisen und GasumlageWerden Verbraucher doppelt abkassiert?

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Den Gasverbrauch im nächsten Winter werden Verbraucher wegen der Gaspreisexplosion vermutlich intensiver im Blick haben als in früheren Jahren. 

Preis­ex­plo­sion mit neuer Qua­li­tät – Vom Bund geplante Umlagen könnten Erdgas noch einmal zusätzlich verteuern (2.8.)

Mehr Stellschrauben zur Entlastung der Verbraucher bewegen

Die Konkretisierung der Hilfe für Haushalte mit einem Bruttojahreseinkommen von 50000 Euro und weniger ist längst überfällig. Während Kanzler Scholz von einer Mehrbelastung von 200 bis 300 Euro und von „Unterhaken“ schwadronierte, hat Wirtschaftsminister Habeck mit seinen Äußerungen die Katze aus dem Sack gelassen. Jetzt stehen auf einmal 1000 Euro und mehr allein aus der Umlage im Raum und zusätzlich eine Verdreifachung der verbrauchsabhängigen Gaskosten. Das führt in meinem Haushalt zu Mehrkosten von 7000 Euro jährlich. Das sind 18 Prozent meines Nettojahresverdiensts – allein für Gas.

Das mag für gut betuchte Grünen-Wähler im dicken Hybrid-SUV kein Problem sein. Für mich sind diese Ausgaben existenzbedrohend. Also liebe Politiker, und damit meine ich insbesondere unseren Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit seinem Schwarze-Null-Gefasel, macht Euch endlich an die Arbeit und bastelt ein Entlastungspaket! Für die Wirtschaft ist keine Mühe und kein Geld zu viel – siehe Milliarden für Tui, die Lufthansa, für diverse Banken und so weiter.

Eine Übergewinnsteuer zur Abschöpfung der Milliardengewinne der Ölkonzerne wäre für mich der erste Schritt. Viele weitere Stellschrauben ließen sich bewegen, wenn die FDP nicht ständig dagegen, die Grünen nicht zu zögerlich wären und die SPD auf keinen Fall den Koalitionsfrieden gefährden wollte.Bruno Wentzler Bergisch Gladbach

Werden Verbraucher doppelt abkassiert?

Irgendwie kriege ich das jetzt nicht mehr auf die Reihe: Die Gasumlage der Bundesregierung ist dafür gedacht, die höheren Beschaffungskosten von Großlieferanten wie Uniper abzufangen. Die Preisexplosion bei der Rhein-Energie soll die höheren Bezugspreise abdecken, die die Rhein-Energie an den Großhändler zahlen muss. Werden wir Verbraucher da nicht doppelt abkassiert? Dazu passt auch die Nachricht, dass der Energieriese BP seinen Gewinn in der Krise verdreifacht (!) hat. Aller Voraussicht nach haben auch Exxon Mobil, Total und Chevron viel Gewinn gemacht. Bei der Diskussion um die Gaspreise sollte auch nicht unbeachtet bleiben, dass die Gaslieferanten in der Vergangenheit gutes Geld verdient haben.Klaus Bredow Köln

Gasumlage bedroht Existenzen

Nein, ich bin absolut nicht der Meinung von Wirtschaftsminister Robert Habeck, dass diese Umlage „kein guter, aber ein notwendiger Schritt sei“. Jahrelang haben Energieversorgungsunternehmen mit billigem russischem Gas Millionen-, wenn nicht sogar Milliardengewinne eingestrichen – Stichwort: Gewinne privatisieren. Und nun, da die „goldenen Zeiten“ vorbei sind, sollen die Gaskunden die Verluste durch den Kauf von teurem Gas auf dem Weltmarkt ausgleichen? Stichwort: Verluste sozialisieren. Nein, Herr Habeck, mit dieser Lösung machen Sie es sich sehr einfach!

Mit dieser Umlage, die vierstellig werden kann, zuzüglich der zu erwartenden Nachzahlungen und neuerlichen Gaspreisanhebungen werden sehr viele Menschen und ihre Familien an den Existenzrand gedrängt. Und es hat nun nicht jeder schnell mal 50000 Euro für eine Photovoltaik- und Wärmepumpenanlage unterm Kopfkissen. Als Wirtschafts- und Energieminister ist es Ihr Job, dafür zu sorgen, dass unsere Energieversorgung zumindest durch eine „Basismenge“ gewährleistet ist. Außerdem sollten Sie nicht permanent Panik in der Bevölkerung verbreiten.Wolfgang Pelzer Köln

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Zahlen müssen – und trotzdem frieren?

Die Energiekonzerne werden mit Steuergeldern milliardenschwer finanziell gestützt. Wir Verbraucher und Steuerzahler sollen nun erstens eine Gasumlage von mehreren hundert Euro, Eigenheimbesitzer mehr als 1000 Euro zahlen, und zweitens einen zwei- bis dreifach höheren Preis für Gas. Arme Haushalte werden mit einem vermutlich enormen bürokratischen – und dementsprechend teuren Prüfaufwand verbunden – entlastet werden, auch mit dem Geld von uns Steuerzahlern. Wenn das denn mal besser klappt als mit der Fluthilfe! Wir zahlen also viermal und müssen trotzdem befürchten, im Winter zu frieren.

Gleichzeitig melden die Energiekonzerne, die Milliarden an Unterstützung erhalten sollen, enorme Gewinne. Wohin verschwinden die denn? Haben wir die nicht auch vorher bezahlt? Wo sind verantwortungsvolle Politiker, die hier ansetzen? Förderungen an Konzerne mit konkreten Auflagen verbinden, diese überprüfen sowie bei großen Vermögen endlich Steuern abschöpfen und sich nicht darin überschlagen, den arbeitenden Deutschen klarzumachen, dass die fetten Jahre endgültig vorbei sind. Ich habe SPD gewählt und bekomme FDP und Grün in ihrer jeweils unsozialsten Ausformung. Sozialdemokratie, wo bist du?Brigitte Noack Köln

Entlastung der Verbraucher durch progressive Besteuerung von Unternehmensgewinnen

Bei der Diskussion über eine Extrasteuer für Krisen- und Kriegsgewinnler geht es hin und her und je nach Interessenlage findet jede Partei Argumente für und gegen diese Steuer. Statt feste Steuersätze zu nutzen, sollte es möglich sein – ähnlich wie bei der Lohn-/Einkommensteuer von normalen Arbeitnehmern –, Gewinne progressiv zu besteuern. Je höher der erzielte Überschuss, desto höher der Steuersatz. Klappt bei normalen Monatseinkünften prima. Basis könnte etwa der ausgewiesene Gewinn vor Steuern sein. Man bräuchte dann für Unternehmen keine neue „Übergewinnsteuer“. So ein „revolutionäres“ Modell sollte realisierbar sein.Peter Schneider Leverkusen

Warum nicht Nord Stream 2 nutzen?

Die beabsichtigte Gasumlage für alle Gaskunden ist eine große Ungerechtigkeit. Fakt ist, dass die Politik den Gasmangel verschuldet hat. Warum öffnet man nicht Nord Stream 2? Wofür hat man diese Leitung gebaut? Sie ist mit Gas gefüllt und Putin würde über Nord Stream 2 Gas liefern. Wenn die Politik das nicht will, dann kann sie nicht nur die Gasverbraucher mit den Folgen belasten.Peter Schreyer Köln

Energieversorger sollten Beschaffungskosten transparent nachweisen

Bei solch enormen Preissteigerungen von 133 Prozent wie bei der Kölner Rhein-Energie sollten die Gasversorger ihre Beschaffungskosten offen legen, um so sichtbar zu machen, dass die Preissteigerungen gerechtfertigt sind. Da die Gasversorger schon die erhöhten Preise an uns Verbraucher weitergeben, wofür ist dann noch die Umlage, die wir Gaskunden zusätzlich zahlen sollen? Ich gehe davon aus, dass die Gasversorger genau wie die Mineralölgesellschaften und Stromversorger trotz oder gerade wegen der Krise satte Gewinne „einfahren“. Wieder einmal ist der Endkunde der Verlierer und die Politik machtlos gegenüber den Energieversorgern!Hans-Joachim Gerlitz Mechernich

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Verbraucher müssen sich auf erhebliche Preissteigerungen bei Energieversorgern einstellen. 

Frust über Kostensteigerungen

Ich bin mir gewiss, dass bei der übergroßen Mehrheit der Bürger im Lande der Frust über die aktuelle Politik enorm ist! Und dieser wird steigen, wenn es erst kalt wird und die Lebenshaltungskosten weiter steigen werden. Wenn sich der Gaspreis von einem auf den anderen Monat vervierfacht, bedeutet dies, dass sich ein monatlicher Abschlag von 400 Euro oder mehr ergibt. Dazu kommen die so verharmlosend „Umlage“ genannten Kosten, die in die Tausenden gehen könnten. Oder muss man diese vielleicht doch eine neue Steuer nennen, die uns allen aufgebrummt wird?

Die aktuelle Erdgasknappheit ist politisch gewollt, ob aber deren Auswirkungen durchdacht worden sind? Nun lese ich in der Ausgabe des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 2. August, dass unser Kanzler eine Steuer auf die milliardenschweren Übergewinne der Energieunternehmen ablehnt. Mit dem Hinweis, dass es laut Koalitionsvertrag keine neuen Steuern geben soll. Na toll, die eine Seite verdient sich dumm und dusselig und die andere wird geschröpft. Steht dies so im Koalitionsvertrag? Und in welcher Partei ist Herr Scholz nochmal? Wessen Interessen vertreten er und die gesamte Regierung eigentlich?Dr. Ralf-Udo Schönefeld Mechernich

Doppelte Belastung des Verbrauchers?

Vielleicht mache ich einen laienhaften Denkfehler, aber werde ich nicht dadurch, dass ich durch die Umlage zur Rettung der Gasgroßhändler wie Uniper und die Erhöhung der Preise bei den Versorgungsunternehmen doppelt belastet für die einmalige Erhöhung des Gaspreises am Anfang der Einkaufskette? Uniper muss teuer einkaufen und insoweit wird der Preis für seine Kunden, also die Versorger, auch höher. Die Versorger geben den erhöhten Preis an die Kunden weiter. So weit, so klar. Aber warum muss ich noch eine Umlage für Uniper zahlen, wenn die den hohen Einkaufspreis schon an die Versorger weitergereicht haben? Nach meinem gegenwärtigen Verständnis werde ich für dieselbe Erhöhung doppelt belastet.Thomas Steffen Köln