Der Bergische Bröl-Radweg bietet eine rund 50 Kilometer lange Route mit Sehenswürdigkeiten und Gastronomie am Wegesrand.
An der Bröl entlangNeuer Radweg führt durch Ruppichteroth, Much, Nümbrecht und Waldbröl
Die Region hat ein Freizeitangebot mehr: einen knapp 50 Kilometer langen Radweg, der Ruppichteroth, Much, Waldbröl und Nümbrecht verbindet. Die Gemeinde im Oberbergischen war es auch, die den Anstoß zur Bergischen Bröl-Radroute gab, die das komplette Bröltal umschließt.
Nümbrecht, wie auch die Nachbarkommunen, seien Erholungsorte für Kurzurlaube, erläuterte Bürgermeister Hilko Redenius bei der Vorstellung der neuen Radroute. Aus Köln, Bonn, Düsseldorf, dem Ruhrgebiet und den Niederlanden kämen die Besucher, und sie wollten nicht nur Erholung in schöner Landschaft, „man will die Region erleben“.
Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius: „Tourismus muss regional gedacht werden“
Bewusst sei die schon lange gehegte Idee eines durchgehenden Radwegs auf die Region ausgeweitet worden, betonte Redenius. „Tourismus muss regional gedacht werden, erst dann wird es interessant.“
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Losfahren an jedem Punkt Starten kann man auf dem Rundweg an jeder beliebigen Stelle, wer ihn komplett fahren will, braucht – ohne Zwischenstopps – etwa dreieinhalb Stunden. 292 Höhenmeter Aufstieg sind zu bewältigen, auch für Familien ist die Strecke geeignet, die überwiegend auf Radwegen verläuft. Die Gemeinde Nümbrecht baute dafür in acht Monaten zwischen Breunfeld und Homberg-Bröl auf 3,2 Kilometern einer ehemaligen Bahntrasse einen geschotterten Abschnitt, der eine Lücke auf der Rundtour schließt. 1,4 Millionen kostete der Lückenschluss, der mit 1,15 Millionen Euro aus dem Topf „Stadt und Land“ gefördert wurde.
Nicht nur für Touristen sei die Radroute lohnend: „Wir profitieren alle, auch wir, die wir hier in der Region leben“, stellte die Waldbröler Bürgermeisterin Larissa Weber fest. „Wir hoffen, dass viele die Möglichkeit nutzen und die schöne Landschaft genießen.“
Etliche Attraktionen und Einkehrmöglichkeiten liegen entlang der neuen Radroute
Der Weg führt durch Ortschaften und weite Felder, durch den Naturpark Bergisches Land, umsäumt von Bäumen und immer an der Bröl entlang. Für E-Bike-Fahrer stehen mehrere Ladestationen am Weg bereit, auch RSVG-Bikes kann man an mehreren Punkten auf der Route ausleihen. Es gebe etliche Attraktionen auf dem Weg, berichtete Ruppichteroths Bürgermeister Mario Loskill, dessen Gemeinde sich im März dem Tourismusverband „Das Bergische“ angeschlossen hat. Aber auch längs des Weges lohne sich an vielen Stellen ein Abstecher.
So bietet allein Ruppichteroth einiges: das Doorp, der historische Dorfkern, die ehemalige Synagoge, die auf einem Bergsporn liegende Kirche St. Maria Magdalena in Schönenberg, das Wirtshaus St. Severin, die Bauernschänke in Bröleck und ab Mai ein neues Café auf der Bröltalstraße. Einen Stopp wert ist auch die Burgruine von Herrenbröl, vermutlich im 13. Jahrhundert als Rittersitz erbaut. Der heute gegenüber der Radroute stehende sieben Meter hohe Mauerrest stammt vom Burgturm, der im 15. Jahrhundert errichtet wurde, wahrscheinlich von den Herren von Scheidt.
Im Ort selbst erinnert gegenüber dem Huwil-Gelände ein Stück der Schmalspurschiene mit Prellbock an die Trasse der Bröltalbahn, die dort verlief, wo heute die B 478 ist; ein gutes Stück weiter, im Ortsteil Oeleroth ist noch ein ehemaliger Bahnhof zu sehen. Am Kreisverkehr Richtung Much stehen alte Loren, Zeugnisse des Eisenerzabbaus, der 1531 erstmals in „Ropegeroidt“ urkundlich erwähnt wurde. Dahinter befindet sich der Eingang zum Juliusstollen, von wo aus die Gemeinde noch bis 1967 mit Trinkwasser versorgt wurde.
In Ruppichteroth liegen viele Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke
Kurz hinter Oeleroth lohnt sich ein Besuch im hübschen Golddorf Benroth, im Kräutercafé in Geilenkausen, und wer's tierisch mag, kann auf dem Neuenhähnener Hof in Berkenroth mit Kühen kuscheln. Die Herfterather Mühle, die alte Messerfabrik in Friedental, Waldbröls Vieh- und Krammarkt, Schloss Homburg, das Technikmuseum in Berzbach und Panabora sind weitere Stationen auf und neben der Strecke in Nümbrecht und Waldbröl.
In Much lohnen sich die Einkehr im Café der Lebensgemeinschaft Eichhof, in Tüschenbonnen oder im Landhaus Inselhof. Die Attraktionen und Ausflugsziele sind auf einer interaktiven Karte der Bergischen Bröl-Radroute eingetragen, die auf der Plattform Outdooractive zu finden ist. Auch Möglichkeiten zur Einkehr und für Übernachtungen seien dort zu finden und würden immer weiter ergänzt, berichtete der Nümbrechter Wirtschaftsförderer Benjamin Häckel: „Das soll wachsen.“
Die Beschilderung des Radweges solle folgen, ein GPX-Track der Route sei auf der Internetseite der Gemeinde Nümbrecht zu finden. Auf einen Faltplan habe man bewusst verzichtet, ergänzt Redenius: „Im Sinne des Klimaschutzes.“
Bergische Bröl-Radroute: Zur Eröffnung gibt es Programm
Am Sonntag, 5. Mai, wird die Bergische Bröl-Radroute um 11 Uhr offiziell am Heckershäuschen in Nümbrecht eröffnet, mit Hüpfburg und Fahrradflickstation, die Dorfgemeinschaft Huppichteroth baut eine Verpflegungsstation auf.
Überall auf der Strecke wird es an diesem Tag von 10 bis 16 Uhr solche Erlebnisstationen geben: in Much auf dem Inselhof, in Ruppichteroth bei den Gemeindewerken mit Fahrradservice und Verpflegung, in Waldbröl auf dem Marktplatz und dem Kirchplatz mit Trinkflaschenauffüllen und Service durch den ADFC.