Köln – Zum wiederholten Mal hat der Verschwörungsideologe und ehemalige Kochbuchautor Attila Hildmann seine rund 60.000 Anhänger aufgerufen, einer Frau zu schreiben und ihr die Meinung zu sagen. Die Wissenschaftlerin, die zu Verschwörungsideologien forscht, hatte sich zuvor in einem Artikel zu Verbindungen zwischen Verschwörungsmythen und rechtsterroristischen Taten geäußert.
Hildmann veröffentlichte daraufhin ihre berufliche E-Mail-Adresse und ein Foto von ihr auf seinem Telegram-Kanal, nannte sie einen „Dämonen“ und eine „Landesverräterin“ und unterstellte ihr „kommunistische Propaganda“. Seine Fans rief er auf: „Könnt ihr ja mal schreiben, warum sie „Verschwörungstheoretiker“ als Spinner hinstellt uns sie fragen wieviel Geld sie von Soros bekommt.“
Immer wieder im Fokus: Wissenschaftlerin Mai Thi Nguyen-Kim
Es ist nicht das erste Mal, dass Hildmann seine Reichweite nutzt, um gezielt Stimmung gegen weibliche Kritiker zu machen. So beschimpfe er zuvor bereits Wissenschaftlerin Mai Thi Nguyen-Kim und rief dazu auf, ihr auf Instagram zu schreiben.
Gerade Frauen rücken durch kritische Beiträge häufig in den Fokus von Verschwörungsideologen. Ein weiterer Vertreter der Szene hatte sich zuletzt in einem Video an einer Correctiv-Journalistin abgearbeitet, die seine Aussagen einem Faktencheck unterzogen hatte. Auch er blendete private Fotos von ihr ein und stellte sie als Dämonen dar.
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Aber auch Männer werden persönlich angegriffen. Nachdem Youtuber Rezo im Mai ein Video veröffentlicht hatte, in dem es unter anderem um Verschwörungmythen ging, reagierte Hildmann mit einem Video, in dem er Rezo als „Mädchen“ titulierte und ihm romantische Absichten unterstellte.
Hildmann hatte zuletzt vermehrt mit Posts über Juden auf sich aufmerksam gemacht. Er ist von einer Weltverschwörung überzeugt, hält Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine Kommunistin, Bill Gates für einen Satanisten und glaubt, dass Donald Trump Deutschland befreien werde.