König Charles III. wird am Freitag in Hamburg erwartet und soll am nun beschmierten Rathaus empfangen werden.
„Gebührend vorbereitet“„Letzte Generation“ beschmiert Hamburger Rathaus vor Empfang für König Charles III.
Die Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ haben vor dem Besuch von König Charles III. am Freitag in Hamburg das Rathaus der Hansestadt mit Farbe beschmiert. „Zumindest ist das Hamburger Rathaus nun gebührend für den Staatsbesuch von König Charles vorbereitet“, schrieben die Aktivisten in einer Pressemitteilung zu der Protestaktion.
Der König wird am Freitag in Hamburg erwartet, am Mittag soll Charles III. von Hamburgs Oberbürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Rathaus empfangen werden. Danach steht eine Hafenrundfahrt auf dem Programm.
„Letzte Generation“ beschmiert vor Besuch von König Charles III. Hamburger Rathaus
Die „Letzte Generation“ will die große Aufmerksamkeit, die der Besuch von König Charles III. in Deutschland bekommt, nun offenbar mit der Aktion für ihre Zwecke nutzen.
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„Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Menschen in Deutschland ihre gesamte Existenz an die Klimakatastrophe verloren haben. Eigentlich verpflichten Menschlichkeit und Verfassung die Bundesregierung dazu, die Bevölkerung zukünftig vor solchen Klimaextremen zu schützen“, erklärte ein Aktivist den Hintergrund der Farbschmiererei am Hamburger Rathaus. „Deswegen bitten wir Sie, Herr Tschentscher, die Bundesregierung zur Einhaltung der eigenen Gesetze und zum Schutz unserer Verfassung zu bewegen.“
„Letzte Generation“ fordert Einsatz für „Gesellschaftsrat“ – Hamburger Oberbürgermeister lehnt ab
Mit der Aktion wolle man Tschentscher auf „unignorierbare Weise“ an einen Brief erinnern, den man dem SPD-Politiker zuvor übermittelt habe. Zuletzt hatte sich die „Letzte Generation“ in mehreren Städten mit Bürgermeistern geeinigt. Die Lokalpolitiker hatten sich bereit erklärt, sich politisch für einen von den Klimaaktivisten geforderten „Gesellschaftsrat“ einzusetzen – im Gegenzug wollen die Aktivisten auf weitere Protestaktionen verzichten.
Tschentscher hatte einen derartigen „Deal“ in Hamburg abgelehnt und mitgeteilt, er halte das Vorgehen der Aktivisten für „nicht vertretbar“. Gespräche mit den Absendern des Briefes werde er nicht führen, erklärte der SPD-Politiker. Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte einen solchen Deal zuletzt abgelehnt.
Thomas Haldenwang bekräftigt: Verfassungsschutz stuft „Letzte Generation“ nicht als „extremistisch“ ein
Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, bekräftige am Donnerstag unterdessen seine Einschätzung zur „Letzen Generation“: Die Klimaaktivisten seien nicht als extremistisch einzustufen, sagte Haldenwang in einem Podiumsgespräch mit der ZDF-Moderatorin Dunya Hayali.
In der von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt geäußerten Beschreibung einer „Klima-RAF“ in Anlehnung an die Terrorgruppe Rote Armee Fraktion sieht Haldenwang „keinen Sinn“. Einen solchen Vergleich wertete er als Verhöhnung der Opfer des Terrorismus.
Tritt in den Bauch: Protestaktionen der „Letzten Generation“ sorgen für Zwischenfälle
Die Protestaktionen der „Letzten Generation“ sorgen seit Monaten immer wieder für Wirbel in diversen deutschen Städten. Immer wieder blockieren die Aktivisten wichtige Verkehrsknotenpunkte und sorgen so für meist kurzzeitige Staus in den Städten. Politisch wird die Debatte über die Klimaproteste teils mit schrillen Tönen geführt.
Auch auf den Straßen kommt es zuletzt vermehrt zu Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und Autofahrern. Erst am Wochenende war es in Hamburg zu einem viel beachteten Zwischenfall gekommen, als ein LKW-Fahrer einen Klimaaktivisten von der Straße zerrte und ihm dann in den Bauch trat. Danach machte der Mann Jagd auf einen Fotografen. (das)