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Neue StudieJunge Menschen sind gut vernetzt – und trotzdem einsam

Lesezeit 2 Minuten
Eine junge Frau steht in einer Wohnung und schaut durch ein Fenster nach draußen.

Das Gefühl der Einsamkeit hat durch die Corona-Pandemie bei jungen Menschen besonders stark zugenommen.

Eine Forsa-Befragung unter 18- bis 25-Jährigen an Rhein, Main und Saar offenbart Defizite beim seelischen Wohlbefinden.

Obwohl die meisten jungen Menschen in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland offenbar ein stabiles privates Umfeld haben, fühlt sich jeder Fünfte (21 Prozent) von ihnen häufiger oder sogar dauerhaft einsam. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage unter jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

In der Befragung gaben 93 Prozent der Teilnehmer in den Regionen Rhein, Main und Saar an, mindestens einen engen Freund oder Freundin zu haben. Neun von zehn Befragten pflegen demnach einen guten Kontakt zur Familie und fast ebenso viele (89 Prozent) sagen von sich, sie hätten mindestens ein Hobby, das sie erfüllt. Dennoch fühlten sich viele allein oder einsam.

Von Angststörungen bis zu Depressionen

„Ein anhaltendes Gefühl von Einsamkeit kann Auswirkungen auf die Psyche haben und sogar krank machen“, sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz. Das könne auch genetische Gründe haben. „Bei unseren Vorfahren war die Isolation von der Gruppe ein großes Risiko und somit auch ein Stressfaktor. Entsprechend versetzt das Gefühl von Isolation den Organismus auch heute noch in einen Alarmzustand“, sagt Simon. Die Folge könnten Angstzustände, Schlafstörungen und Depressionen sein.

Einsamkeitsbarometer untersucht die Belastung

Dass Einsamkeit ein ernstzunehmendes Thema ist, hatte auch das Einsamkeitsbarometer des Bundesfamilienministeriums ergeben. Demnach halte das Gefühl der Einsamkeit, das durch die Corona-Pandemie bei jungen Menschen besonders stark zugenommen hatte, weiterhin an.

Auch Phasen des Umbruchs wie der Auszug aus dem Elternhaus oder der Beginn von Studium oder Ausbildung in einem neuen Umfeld könnten eine Rolle spielen. Einen Einfluss könnten auch Smartphones und soziale Medien haben, die einerseits zwar helfen, mit Freunden oder Familie Kontakt zu pflegen, jedoch kaum die Qualität eines persönlichen Austauschs ersetzen könnten.

Hilfsangebot

Als Hilfe für Betroffene verweist die TK auf Angebote für junge Menschen wie „krisenchat“. Die psychosoziale Chatberatung sei rund um die Uhr erreichbar und richte sich speziell an Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre.

Die TK kooperiere mit krisenchat und fördere vor allem das gezielte Beratungsangebot für Jungen und junge Männer, die Hilfsangebote vergleichsweise selten wahrnehmen würden. (dpa)