Rekord-Schneemengen verursachen in Deutschland ein Verkehrschaos. Der überraschende Schneefall legt den Flughafen München lahm.
Wintereinbruch in DeutschlandChaos am Flughafen München – Flugzeuge frieren auf Rollfeld fest und kippen um
Ein plötzlicher Wintereinbruch hat Flug- und Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Wochenende weitestgehend zum Erliegen gebracht. Am Flughafen München wurde der Flugbetrieb nach mehr als 40 Zentimeter Neuschnee in nur wenigen Stunden eingestellt. Flugzeuge froren teilweise auf dem Rollfeld fest, einige Maschinen kippten bei den Aufräumarbeiten um.
Die Start- und Landebahnen am Flughafen Franz-Josef Strauß wurden mit einer dicken Schneeschicht überzogen, die Räumfahrzeuge waren mit den Schneemassen überfordert. Der Flughafen war für mehr als 24 Stunden gesperrt, Tausende Passagiere waren betroffen. Für den Sonntag (3. Dezember) wird ein Verkehrschaos befürchtet.
Schneechaos in Deutschland: Flugzeuge frieren in München fest – Jet kippt auf Rollfeld um
Videos in den sozialen Medien zeigen das Ausmaß des Schneechaos am Münchner Flughafen. In einer Handyaufnahme von einem Flughafenfahrzeug ist zu sehen, wie ein Flugzeug auf dem Rollfeld teilweise festgefroren ist. Beim Versuch, es wegzuziehen, kippte die Maschine nach hinten um.
In dem Video, das bis zum Sonntagmittag mehr als 13 Millionen Mal aufgerufen wurde, sind zahlreiche Feuerwehr- und weitere Einsatzfahrzeuge mit Warnleuchten zu sehen, die versuchen, die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Durch die Sperrung des Flughafens konnten 24 Stunden lang keine Flugzeuge starten und landen. Die Lage in München war eindeutig zu gefährlich.
Wintereinbruch in Deutschland: Rekord-Schneemassen in Bayern und Baden-Württemberg
Obwohl der Flugverkehr am Sonntag wieder anlief, fielen zahlreiche Flüge aus oder wurden umgeleitet. Gestrichen wurden unter anderem Flüge der Fluggesellschaft Eurowings zwischen dem Flughafen Köln/Bonn und München. Die Verantwortlichen erwarten, dass sich die Lage erst zu Wochenbeginn langsam wieder normalisieren wird.
In der Nacht zu Samstag hatten vor allem in Bayern und Baden-Württemberg teils rekordartige Schneefälle begonnen. Die Stadt München erlebte den stärksten Schneefall im Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Schneehöhe stieg in höheren Lage auf fast einen Meter an, in den österreichischen Alpen wurden örtlich mehr als 150 Zentimeter gemessen.
Wintereinbruch in Köln: Mehrere Zentimeter Neuschnee mit Kaltfront erwartet – DWD warnt vor Eisregen
Die Kaltfront, die mehr als 60 Prozent Europas in Schnee gehüllt hat, erreicht am Sonntag auch Köln und die Region. In den Abendstunden werden örtlich mehrere Zentimeter Neuschnee erwartet, vor allem in der Eifel und im Oberbergischen Kreis könnten die Schneehöhen in den zweistelligen Zentimeterbereich steigen.
Kalte Polarluft bringt bereits seit Anfang der Woche teils zweistellige Minusgrade nach Mitteleuropa. Am Montag hatte es in Nordrhein-Westfalen erste Schneeflocken gegeben. Einige Skigebiete hatten wegen des plötzlichen Schneefalls den Beginn der Wintersaison nach vorne gezogen. (shh)