In Slowenien ist die internationale Hilfe angelaufen. Auch Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) sind im Überflutungsgebiet.
THW in Überflutungsgebiet„Bilder vergleichbar“ – Slowenien-Einsatz erinnert Helfer an Katastrophe im Ahrtal
Slowenien erlebt derzeit die größte Naturkatastrophe der vergangenen Jahrzehnte. Überflutungen haben weite Teile des Landes zerstört. Vor allem der Nordosten und das Grenzgebiet zu Österreich sind betroffen. Im Dorf Dolnja Bistrica brach ein Damm der Mur, 500 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. In unzähligen weiteren Orten hat das Wasser Brücken und Straßen weggerissen, Häuser sind zerstört, es gab Erdrutsche. Einige Orte können nur aus der Luft versorgt werden.
Bislang sind sechs Tote zu beklagen, allerdings könnte die Zahl der Opfer noch steigen. Zwei Drittel des Landes sind nach Angaben des slowenischen Ministerpräsidenten Robert Golob von den Zerstörungen betroffen.
THW ist in Slowenien im Einsatz
Am Wochenende bat das Land, in dem gerade einmal gut zwei Millionen Menschen leben, auf internationaler Ebene um Hilfe. Auch aus Deutschland ist Hilfe in den Überschwemmungsgebieten eingetroffen. Am Montag erreichten erste Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) die betroffenen Gebiete, wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mitteilte. Die Bundesregierung hatte das THW entsandt. Besonders beim Brückenbau sind die Helfer aus Deutschland gefragt. Einsatzkräfte aus zehn Ortsverbänden sollen in Slowenien mit anpacken.
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Die Leitung des THW-Einsatzes liegt bei Thorsten Meier. Er ist Chef des Ortsverbandes Detmold in Nordrhein-Westfalen. Meier war am Montagabend im „Heute Journal“ des ZDF aus Prevalje zugeschaltet. Er sagte, die Situation vor Ort erinnere ihn an die Katastrophe im Ahrtal vor zwei Jahren. „Wir haben auch hier weggerissene Häuser, weggerissene Brücken und ein großes Maß an Zerstörung in dem Bereich, wo das Hochwasser durchgegangen ist. Es sind schon viele Bilder vergleichbar“, sagt Meier im Interview mit Marietta Slomka.
Die slowenische Regierung benötige vor allem Bagger und Behelfsbrücken, so Meier. Das erste schwere Gerät sei bereits eingetroffen. „Es geht hier extrem schnell und gut voran“, sagte Meier zur Koordinierung der Hilfe in Slowenien. Teilweise dauere es aber aufgrund der Zerstörungen extrem lange, auch nur einen Kilometer voranzukommen. Man müsse oft große Umwege in Kauf nehmen.
Bei der Naturkatastrophe vom Sommer 2021 waren im rheinland-pfälzischen Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Menschen getötet worden. Die politische Aufarbeitung dauert an, und auch die Schäden sind noch immer nicht komplett beseitigt.