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„Sieht aus wie ein Schlachtfeld“Tornado zieht über Teile der Eifel hinweg – Häuserdächer abgedeckt

Lesezeit 3 Minuten
Feuerwehr und Einsatzkräfte kämpfen mit Schäden an einem abgedeckten Häuserdach im rheinland-pfälzischen Nusbaum, die durch einen Tornado verursacht wurden.

Ein Tornado hat in der Eifel mehrere Häuserdächer abgedeckt und zahlreiche Schäden angerichtet. Im rheinland-pfälzischen Nusbaum waren die Schäden am größten.

Der Tornado hatte sich in einer Gewitter-Superzelle gebildet. Er zerstörte einige Dächer komplett. Die Feuerwehr berichtet von schweren Schäden.

Ein Tornado ist am Donnerstagabend über die Eifel hinweggezogen und hat an zahlreichen Stellen teils große Schäden angerichtet. Der Wirbelsturm hatte sich in einer Gewitter-Superzelle am Donnerstagabend in der Südeifel im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz gebildet. Auch aus Luxemburg und Belgien wurden Schäden gemeldet.

Alleine in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Nusbaum deckte der Tornado laut ersten Angaben 15 Häuserdächer ab, die Schäden waren teilweise immens. „Es wurden mehrere Häuser beschädigt, überall liegen umgestürzte Bäume. Das sieht hier aus wie auf einem Schlachtfeld“, erklärte Feuerwehrsprecher Christian Hammes dem „Trierer Volksfreund“.

Tornado in der Eifel richtet schwere Schäden an – Meteorologe bestätigt Wirbelsturm in Gewitter-Superzelle

In den sozialen Medien kursierten zahlreiche Fotos von abgedeckten und teils zerstörten Dächern. Einige Wetterstationen in Rheinland-Pfalz meldeten am Donnerstagabend mehr als 15 Liter Regen pro Quadratmeter während des Unwetters. Hinzu kamen Sturmböen mit teilweise 90 km/h, die an den Rändern des Tornados gemessen wurden.

Feuerwehr und Polizei waren gemeinsam mit dem THW und dem Roten Kreuz in der Eifel im Einsatz, um die Schäden zu begutachten und den Menschen vor Ort zu helfen. Wie viel Schaden der Tornado in der Eifel genau angerichtet hat, ist derzeit noch unklar. Auch belgische und luxemburgische Behörden meldeten am Abend den Tornado.

Tornado in der Eifel erreicht Stufe F2 –stärkster Wirbelsturm im September seit fünf Jahren

Laut ersten Einschätzungen erreichte der Tornado eine Stärke von F2 auf der Fujita-Skala. Tornados der Stufe F2 haben maximale Windgeschwindigkeiten von 118 bis 180 km/h. Der Tornado soll über eine Strecke von zehn Kilometern durch die Grenzregion gezogen sein. Es wäre der erste F2-Tornado in Deutschland im September seit 2018.

Der Meteorologe Philippe Ernzer erklärte dem „Luxemburger Tageblatt“, dass sich kurz vor den ersten Berichten über den Tornado eine Gewitter-Superzelle im Grenzgebiet zwischen Deutschland, Luxemburg und Belgien gebildet hatte. Auf dem Wetterradar seien klare Anzeichen für einen Tornado oder eine Windhose zu sehen.

Tornado in Deutschland: Wirbelsturm deckt Häuser in der Eifel ab

Der französische Meteorologe Nahel Belgherze hatte den Wirbelsturm am Donnerstagabend bemerkt und erste Bilder auf der Plattform X, vormals Twitter, geteilt. „Ein Tornado wurde in Nusbaum an der Grenze zu Luxemburg bestätigt. Er hat kurz nach der Grenze erstmals Bodenkontakt. Erste Schäden wurden gemeldet“, erklärte Belgherze.

Auch der Wetterdienst „Kachelmannwetter“ teilte Bilder der Tornado-Schäden auf Twitter. Sie würden auf einen Wirbelsturm hindeuten. In Nordrhein-Westfalen hatte erst Ende August ein Tornado in Wuppertal schwere Schäden nach einem Unwetter angerichtet, auch dort wurden mehrere Häuserdächer abgedeckt.

„Wie ein Schlachtfeld“: Feuerwehr berichtet von schweren Schäden nach Tornado in der Eifel

Durch die Häufung von Extremwetterereignissen im Sommer 2023 wurden in ganz Europa häufig größere Tornados entdeckt. Beispielsweise in Slowenien, wo ein Wirbelsturm mehrere Stromleitungen durchtrennte und Häuser teilweise zerstörte. In der Bucht von Venedig wurde kurz darauf eine seltene Wasserhose gesichtet, die sich bei einer Gewitter-Superzelle gebildet hatte.

In Köln wurde im Ortsteil Pesch Ende Juni ebenfalls ein Tornado gesichtet, der sich ebenfalls in einem schweren Unwetter gebildet hatte. Es handelte sich allerdings um einen Tornado der schwächsten Stufe „F-0“, der laut Feuerwehr keine Schäden anrichtete. (shh)