Köln – Um die Veröffentlichung ihres neuen Albums „Drei“ zu feiern, hatte sich die Kölner Band OK Kid einen besonderen Auftritt ausgedacht: Das Trio spielte einige der Songs am Freitagabend live auf einem Balkon am Brüsseler Platz. Doch dieses Konzert wird ein Nachspiel haben: Das Ordnungsamt kam vorbei und kündigte an, ein Bußgeld zu verhängen.
Er sei weder angemeldet noch genehmigt worden, teilt die Stadt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Damit liege sowohl ein Verstoß gegen die Stadtordnung als auch gegen das Straßen- und Wegegesetz vor. Durch die Menschenansammlung von etwa 300 Personen sei außerdem der Verkehr gefährdet worden. Die Bußgeldstelle des Ordnungsamts lege nun die genaue Höhe des Verwarngeldes fest.
OK Kid: „Keine einzige Glasscherbe gefunden“
„Wir haben den Auftritt nicht angemeldet“, bestätigt Sänger Jonas Schubert im ausführlichen Interview zum neuen Album im Podcast „Talk mit K“. „Wir haben allerdings auf einem Balkon gespielt, also kein Konzert im öffentlichen Raum gegeben, sondern nur den öffentlichen Raum beschallt. Es ist total friedlich und cool abgelaufen.“ Es sei noch früh am Abend gewesen, niemand sei „besoffen“ gewesen, er habe auch keine einzige Glasscherbe gesehen. „Wir hätten jegliche Haftung dafür übernommen, wenn etwas schiefgegangen wäre. Ich würde mir gerne mal erklären lassen, was genau an unserer Aktion eigentlich verboten ist. Die Leute hatten Spaß.“ Was die Band genau erwarte, wisse er nicht. „Sie haben nur gesagt: Es wird teuer“.
Für OK Kid ist der Vorfall nur einer von mehreren Belegen dafür, dass die Verwaltung der Kultur-, aber auch der Gastronomiebranche in Köln Steine in den Weg lege. In Ehrenfeld erlebten sie häufiger, dass ihre Freunde in der Gastronomie „schikaniert“ würden, sagt Schlagzeuger Raffael Kühle im Podcast.
Die Stadt weist den Vorwurf der Schikane zurück und verweist auf die Zentrale Anlaufstelle Gastronomie. Diese berate Gastronominnen und Gastronomen und vermittele „in schwierigen Fällen“.
OK Kid bei Talk mit K
Wo muss es in Köln vorangehen – und was an dieser Stadt ist liebenswert? Wie ist es für die Band, sich von Label, Management und Booking-Agentur getrennt zu haben und jetzt alles selbst machen zu müssen? Warum klingen OK Kid auf ihrem Album politischer denn je? Auf diese und andere Fragen gibt die Band im Podcast Antworten.
Neue Folge jeden Donnerstag
Jeden Donnerstag um 7 Uhr gibt es eine neue Podcast-Folge „Talk mit K“, dem Talkformat des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie können ihn entweder hier oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören. Suchen Sie dort nach „Talk mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn Sie dem Podcast folgen, verpassen Sie keins der künftigen Gespräche. Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier.