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CoronaNordrhein-Westfalen prüft einen schärferen Lockdown

Lesezeit 3 Minuten
Laumann

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU, m.)

  1. Nordrhein-Westfalen prüft einen schärferen Lockdown, wie Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber erklärt.
  2. Schärfere Maßnahmen für NRW fordert auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

Düsseldorf – NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann schließt eine Verschärfung des Teil-Lockdowns nicht aus. „Sollte sich die Gesamtlage nicht zeitnah verbessern, erscheint auch bundesweit ein noch restriktiveres Vorgehen notwendig, um die Zahl der Neuinfektionen überall deutlicher zu reduzieren“, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. In NRW stehe das Gesundheitsministerium mit vier Kommunen, die zurzeit bei einer Wocheninzidenz von über 200 lägen, in Kontakt.

„Da das Infektionsgeschehen zum Teil sehr unterschiedlich ist, müssen für die Lage vor Ort auch passgenaue Maßnahmen getroffen werden“, sagte Laumann. Die Landesregierung beobachte das Infektionsgeschehen und treffe „entsprechend ihre Maßnahmen“. Die höchsten Inzidenzen haben derzeit (Stand: 7.12) Hagen (290,4) der Kreis Lippe (232,5), Wuppertal (205,3) und Duisburg (204,1). Köln verzeichnet einen Inzidenzwert von 130,4.Welche Maßnahmen in den Hotspots geplant sind, ist derzeit noch unklar.

Corona: Karl Lauterbach fordert sofortige Maßnahmen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach verlangte eine sofortige Schließung der Glühweinstände: „Es ist meines Erachtens falsch, die Glühweinstände weiter offen zu halten. Sie sind eine gefährliche Quelle der Ansteckung. Ich habe am Wochenende beobachtet, wie die Menschen dort ohne Maske bei ausgelassener Stimmung nah beieinander standen. Manche hatten auch Bier dabei. Ohne Abstand und Maske kann man sich auch im Gespräch draußen leicht infizieren“, sagte der Bundestagsabgeordnete unserer Zeitung.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Es gebe nur eine Chance, die Corona-Welle zu brechen, wenn man jetzt „zielgerichtet und konsequent“ vorgehe. „Wir sollten dazu auch die Schulferien um zwei Wochen verlängern – als eine Woche früher beginnen und eine Woche später beenden“, sagte Lauterbach. Nach Weihnachten sollten alle nicht lebensnotwenigen Geschäfte für zwei Wochen schließen: „Dann wäre es möglich, Mitte Januar auf einen Inzidenzwert unter 50 zu kommen. So hart wie diese Maßnahmen sind, wir dürfen uns nicht an 400 bis 500 Tote am Tag gewöhnen.“

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Thomas Kutschaty, Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag, forderte ein bundesweites Feier-Verbot an Silvester. Die grundsätzliche Vorgabe - maximal fünf Personen aus zwei Haushalten, Kinder bis einschließlich 14 Jahren nicht eingerechnet - dürfe auch zum Jahreswechsel nicht unterschritten werden, sagte der SPD-Politiker.

„Nicht die Glühweinstände sind das Problem, sondern die wenigen, die sich nicht an die Corona-Regeln halten. Deswegen brauchen wir schlicht mehr Präsenz der Ordnungsämter in den Innenstädten. Denn nicht nur vor Glühweinständen knubbelt es sich derzeit. Auch vor manchen Geschäften, Würstchenbuden und Bäckereien. Bei den meisten reicht nur ein dezenter Hinweis, bei wenigen hilft leider gar nichts“, sagte Kutschaty.

Die Ministerpräsidenten müssten sich in den nächsten Tagen erneut mit der Kanzlerin treffen, um die bisherigen Regeln auf den Prüfstand zu stellen.