Berlin – Die deutsche Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat Bundesfinanzminister Christian Lindner scharf für seine Aussagen zur Fortsetzung des 9-Euro-Tickets kritisiert. „Offensichtlicht arbeitet Christian Lindner gerade nicht am besseren Argument, sondern daran, allen anderen den Nerv zu rauben“, twitterte die „Fridays for Future“-Vertreterin.
Lindner hatte in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ eine Fortsetzung des Ende August auslaufenden 9-Euro-Tickets abgelehnt. „Es stehen in der Finanzplanung für eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets keinerlei Mittel zur Verfügung“, so Lindner. Jeder Euro für eine Fortsetzung müsse durch Kürzungen anderswo mobilisiert werden.
Vor allem erzürnt aber eine weitere Aussage des FDP-Politikers die Gemüter in den sozialen Netzwerken: „Generell bin ich von einer Gratismentalität á la bedingungsloses Grundeinkommen auch im Öffentlichen Nahverkehr nicht überzeugt“, sagte Lindner weiter.
Dafür gab es vor allem Kritik von den Koalitionspartnern SPD und Grüne, aus der eigenen Partei erhielt Lindner Zuspruch.
Der Bundesfinanzminister führte außerdem an, dass Menschen auf dem Land ohne Bahnhof in der Nähe auf das Auto angewiesen seien. „Sie würden den günstigen Nahverkehr subventionieren, das halte ich nicht für fair“, erklärte der FDP-Vorsitzende.
9-Euro-Ticket: Luisa Neubauer verständnislos gegenüber Christian Lindner
Neubauer lässt dieses Argument nicht gelten: „Ja, es ist nicht gerecht, dass es in Teilen Deutschlands keinen ausgebauten ÖPNV gibt. Das wird aber nicht gerechter, wenn man im Gegenzug ÖPNV für alle, die ihn nutzen können (zu) teuer macht. Sondern in dem man den ÖPNV dort ausbaut, wo er fehlt. Jesus Maria“, twitterte die Klimaschutzaktivistin.
In den Kommentaren unter ihrem Tweet erhielt Neubauer auch Zuspruch von Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring Eckardt, die scherzhaft ein „...und Joseph“ anhängte. Neubauers Tweet sammelte binnen weniger Minuten mehrere Tausend Likes und wurde Hunderte Mal geteilt.
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