Die Grünen-Abgeordnete Emilia Fester hat nach einem Instagram-Video erneut Kritik und einen Shitstorm aus der konservativen bis rechten Ecke geerntet. Auslöser war ein Video, dass die 24-Jährige am Donnerstag auf Instagram und TikTok hochgeladen hatte.
In dem 15-sekündigen Video tanzt Fester gemeinsam mit ihren Parteikolleginnen Saskia Weishaupt und Marlene Schönberger durch das Berliner Regierungsviertel. Weishaupt und Schönberger sitzen ebenfalls für die Grünen im Bundestag und wohnen gemeinsam mit Fester in einer WG.
Emila Fester: AfD-Sprecher kritisiert Instagram-Video als „Filmchen“
Auf Twitter sammelte sich unter „#emiliafester“ vor allem Kritik aus der rechten Ecke. Der stellvertretende AfD-Bundessprecher Georg Pazderski teilte das Video und kritisierte Fester für ihre „Filmchen“. Padzerski warf ihr vor, ihre Zeit mit Videos zu vergeuden, statt im Bundestag zu arbeiten.
Andere Nutzer bezeichneten die 24-Jährige, die die jüngste Abgeordnete in dieser Legislaturperiode ist, als „Tanzmariechen“. Emilia Fester hatte mit einem Interview im„Spiegel“ zuletzt für Aufsehen gesorgt, in dem sie sagte „Letztendlich opfere ich auch meine eigene Jugend für diesen Job“.
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Auch dafür hatte Emilia Fester Kritik einstecken müssen, die aus einer ähnlichen Ecke kommt, wie der aktuelle Shitstorm. Kritiker unterstellten ihr, ihre Privilegien als Bundestagsabgeordnete und die damit einhergehenden Diäten nicht wertzuschätzen.
Die Grünen-Abgeordnete war mit ihrer ersten Rede im Bundestag in den Fokus der rechts-konservativen Kritiker geraten, nachdem sie sich offen für eine Impfpflicht ausgesprochen hatte. Daraufhin wurde sie vor allem auf Twitter als „Göre“ beschimpft, laut eigenen Angaben erhielt sie auch Morddrohungen.
Der Grünen-Politiker Philipp Evenburg verteidigte Festers Video und schriebt auf Twitter: „Unter #emiliafester kann wieder beobachtet werden, wie pathologisch dissozial sich reaktionäre weiße Männer an engagierten jungen Frauen abarbeiten.“ Andere monierten, dass die substanzielle Kritik an Festers Arbeit im Bundestag fehle. Die Kritiker würden sich an einem kurzen Video abarbeiten, statt ihre Arbeit zu bewerten.
Emilia Fester sitzt seit September 2021 im deutschen Bundestag. Sie zog über die Landesliste der Grünen in Hamburg in den Bundestag ein, kandidierte aber für kein Direktmandat. (shh)