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Kommentar zur Corona-LageDie 100er-Inzidenz und das große Durcheinander

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besucherzoo

Besucher am 14. März 2021 im wiedereröffneten Kölner Zoo.

Dass die Menschen in Zeiten der Corona-Krise manche Unklarheit ertragen müssen, versteht sich von selbst. Es bleibt angesichts dynamischer Entwicklungen – Zahl der Infizierten, Virus-Mutationen, Öffnungen und Schließungen öffentlicher Orte – nicht viel anderes, als die Situation immer wieder neu zu bewerten und zu entscheiden, was möglich oder eben nicht möglich ist.

Entscheidend ist, ob die Menschen den Argumentationen folgen können. Ob sie nachvollziehen können, was sie tun dürfen und was nicht. Die Einsicht in das Notwendige ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass Beschränkungen eingehalten und größtmögliche Sicherheit gewährleistet werden kann.

Notbremse oder nicht?

Deswegen ist es fatal, das genau diese Grundlage gerade gefährdet wird. In Köln liegt die Inzidenzzahl den dritten Tag hintereinander über 100.

Alles zum Thema Armin Laschet

Anfang März hatte es nach der Ministerpräsidentenkonferenz geheißen, dass dann „Notbremsen“ – also ein schärferer Lockdown – eingeleitet werden sollen. Dass hat Ministerpräsident Armin Laschet gestern in der ARD noch einmal bekräftigt – die Notbremse gelte „uneingeschränkt“. Es sei dann vor Ort zu entscheiden, was wie zurückgefahren werden soll.

Also was denn jetzt? Soll Köln jetzt die Notbremse einleiten? Es ist ja nicht so, als hätten alle ein gutes Gefühl bei hohen oder steigenden Inzidenzzahlen. Eltern fragen sich, ob die Schule der richtige Aufenthaltsort für ihre Kinder ist. Dortmund und Düren wollten ihre Schulen gar nicht erst öffnen. Das Land hat sie zurückgepfiffen. Aus dem Landkreis Düren meldet das Robert-Koch-Institut heute eine Inzidenz von 131,5.

Worauf können sich die Menschen verlassen? Die Lage ist so unübersichtlich, dass das morgendliche Familienfrühstück zum Interpretationszirkel mutiert, in dem Eltern raten müssen, was denn gilt oder gelten wird oder vielleicht jetzt kommt und wie sie sich verhalten sollen.

Bei der offentsichtlichen Inkonsistenz der Regeln eine schwierige Aufgabe: Warum ist die Eifel touristisch geschlossen, während gleichzeitig in den Osterferien halb Europa gemeinsam die Straßencafés Mallorcas bevölkert?

Nicht nachvollziehbare Regeln

Wenn wenigstens das Impfen reibungslos klappen würde. Aber während andere Länder mit großem Tempo Spritzen verabreichen, legen Deutschland und Europa mit dem Impfstopp für Astrazeneca eine Vollbremsung hin. Impfstoff, der in Großbritannien und anderswo verabreicht wird, darf hier nicht zum Schutz der Menschen eingesetzt werden.

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Wer soll das alles noch verstehen? Sicherheitsregeln erreichen nur dann das gewünschte Ziel, wenn sie nachvollziehbar sind. Der Coronaschutz im März 2021 dagegen produziert ein Fragezeichen nach dem anderen. Das aber mit Sicherheit.