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Kommentar zur RegierungserklärungWüst will gegen Einsamkeit in NRW kämpfen

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Hendrik Wüst auf dem Weg zum Rednerpult im Plenum des Landtags.

Hendrik Wüst hat in seiner ersten Regierungserklärung nach der Landtagswahl angekündigt, den Kampf gegen die Einsamkeit zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit machen zu wollen. Ein Vorstoß, der zunächst überraschend wirkt. Die Debatte über den Tankrabatt, das 9-Euro-Ticket, die Gaskrise und den Klimawandel haben die meisten anderen Themen in den vergangenen Wochen überlagert.

Dabei vergisst man leicht, dass es auch noch ganz andere Herausforderungen gibt, um die sich Politik kümmern sollte. Einsamkeit ist ein Thema, das bislang kaum im Rampenlicht steht. Dabei ist der Problemdruck enorm.

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Die Studie der Enquete-Kommission des Landtags ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sich 20 Prozent der Menschen in NRW einsam fühlen. Diese Zahl ist überraschend hoch. Nicht nur Senioren klagen über mangelnde Kontakte, auch Jugendliche und Studenten finden offenbar oft keinen Anschluss. Häufig bleibt der ungewollte Rückzug unbemerkt. Je länger Menschen sich isoliert fühlen, umso schwerer wird es, den Anschluss wieder herzustellen.

Städtebauliche Maßnahmen – wie die Belebung von Plätzen und die Schaffung von Begegnungsräumen, sind sicher ein Instrument, um einsame Menschen aus ihren Wohnungen zu locken. Wirksamer ist es aber, wenn jeder mehr auf seine Nachbarn und Bekannten achtet. Der Zusammenhalt war früher ein Markenzeichen von NRW. Wenn es gelingt, das Miteinander neu zu beleben, ist im Kampf gegen die Einsamkeit viel gewonnen.