Erst vor einem Jahr übernahm er den Posten, jetzt ist er ihn schon wieder los. Der SPD-Politiker André Stinka wurde als Geschäftsführer der Landtagsfraktion abgewählt.
Eklat bei SPD-Landtagsfraktion<br>Ott-Vertrauter André Stinka fällt bei Vorstandswahl durch
Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen in der SPD-Landtagsfraktion ist der bisherige Fraktionsgeschäftsführer André Stinka durchgefallen. Der Politiker aus Dülmen hatte das Amt vor einem Jahr auf Vorschlag von Fraktionschef Jochen Ott übernommen. Stinka habe es nicht geschafft, die 56 Fraktionsmitglieder mehrheitlich von seiner Eignung zu überzeugen, sagte ein Abgeordneter dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Auch seine Rolle beim Sturz des früheren SPD-Frontmanns Thomas Kutschaty aus Essen sei ihm möglicherweise nachgetragen worden, hieß es. In der Regierungszeit der früheren NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war Stinka von 2012 bis 2017 Generalsekretär der NRW-SPD. Nachdem Kraft die Landtagwahl 2017 überraschend deutlich verloren hatte, gab er die Aufgabe ab.
SPD-Fraktionschef Jochen Ott erhielt 73,5 Prozent der Stimmen und zeigte sich zufrieden. „Unsere Konzentration liegt in den kommenden Wochen voll und ganz auf den aktuellen Haushaltsberatungen“, sagte der Politiker aus Köln. Der schwarz-grünen Landesregierung warf er einen „sozialen Kahlschlag“ vor.
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Bestätigt wurden mit deutlicher Mehrheit auch Ina Blumenthal als Parlamentarische Geschäftsführerin sowie Christian Dahm (Herford), Sarah Philipp (Duisburg) und Alexander Vogt (Herne) als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Nur knapp schafften Elisabeth-Müller Witt (Gelsenkirchen) und Lisa-Kristin Kapteinat (Recklinghausen) die notwendige Mehrheit.
Ob und durch wen die Position von Stinka nachbesetzt wird, blieb zunächst unklar. Nachdem er im ersten Wahlgang durchgefallen war, trat er nicht erneut an. Ott dankte ihm im Namen der Fraktion für die geleistete Arbeit. Die Fraktionsgeschäftsführung übernimmt bis auf Weiteres die Parlamentarische Geschäftsführerin Ina Blumenthal.