Eine wahre CO2-Schleuder ist vor allem Hendrik Wüsts (CDU) Zweitwagen. Es ist das selbe Modell, das auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) benutzt.
Kanzler fährt gleiches ModellHendrik Wüsts Zweitwagen ist eine wahre CO2-Schleuder
Im jährlichen „Dienstwagen-Check“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) schnitt NRW mal wieder mies ab (vorletzter Platz). Schuld war vor allem der gepanzerte Audi von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Was in der Auswertung unterging: Andere Länder hatten einfach nicht alle oder gar keine Daten zu ihren „sondergeschützen“ Wagen rausgerückt. Und: Wüst hat als Zweitwagen eine noch schlimmere CO2-Schleuder, die er aber wenig nutzt.
Was kaum jemand weiß: Wüst nutzt neben dem Audi A8 L noch einen zweiten gepanzerten Wagen - das gleiche Modell wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Einen Mercedes S680 Guard 4Matic. Der Grund für die Anschaffung, so ein Sprecher der Staatskanzlei: „Für Dienstwagenberechtigte mit Schutzstufe wird unter anderem aus einsatztaktischen Gründen ein sondergeschütztes Ersatzfahrzeug im Fuhrpark der Landesregierung benötigt.“
Wüsts Zweitwagen wiegt 4,2 Tonnen und stößt entsprechend viel CO2 aus
Der Ersatzwagen ist wie der schussfeste Audi geleast. Das jüngste Mercedes-Modell kam im August, der aktuelle Audi im vergangenen Februar. Bei der Umfrage der Deutschen Umwelthilfe gab das Land die Werte für den 420-PS-Audi an, mit dessen sehr hohem CO2-Ausstoß von 380 g/km. Darunter litt - flankiert durch die gleiche gepanzerte Limousine von Innenminister Herbert Reul (CDU) - die NRW-Bilanz bei der Deutschen Umwelthilfe. Niedersachsen hatte zum Beispiel keine Angaben zum Wagen der Innenministerin gemacht - und landete drei Plätze vor Nordrhein-Westfalen.
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Kanzler Scholz tauchte im „Dienstwagen-Check“ gar nicht auf. Dabei pustet sein Mercedes besonders viel CO2 raus. Der S680 Guard 4Matic erfüllt laut Mercedes-Werbung „die höchste Prüfstufe für Zivilfahrzeuge des Beschussamts Ulm“ und ist „darüber hinaus besonders widerstandsfähig gegen Sprengladungen“. Daher wiegt der Wagen auch 4,2 Tonnen, das doppelte einer normalen S-Klasse. Der CO2-Ausstoß liegt entsprechend bei stolzen 442 g/km.
Kurios mutet daher der Kommentar der SPD-Fraktion zur DUH-Auswertung an, wonach Wüst „in seinem dicken Schlitten“ der „Poser-Präsident“ sei. Ober-Genosse Scholz fährt de facto das noch größere Auto - das Wüst eben nur als Ausnahme nutzt. Und: SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte damals die gleiche Ausstattung wie Wüst heute (gepanzerten Audi als Erst- und Mercedes als Zweitwagen), Schlagzeilen machte Krafts gepanzerte Limousine 2015, weil sie nicht mehr über die marode Rheinbrücke bei Leverkusen fahren durfte - zu schwer.
Die Deutsche Umwelthilfe wusste laut einer Sprecherin übrigens nichts von Wüsts Ersatzauto. Man könne den Wagen auch nicht bewerten.