Die Auferstehung der Nationalelf soll Vorbild für die NRW-SPD werden, sagt Fraktionsvorsitzender Jochen Ott. „Wir sind zwar die Roten, aber auch für uns sehe ich die Zukunft pink.“
Videoclip mit Jochen OttOppositionschef trägt pinkes Trikot – und sieht darin Prognose für kriselnde NRW-SPD
Sie trugen pinke Trikots, und sie haben gewonnen. Der Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande hat bei den Fußballfans vor der Heim-Europameisterschaft im Sommer eine unerwartete Euphorie ausgelöst. Bundestrainer Julian Nagelsmann sei es gelungen, nach den zuletzt peinlichen Auftritten seines Teams den „Zurücksetzen-Knopf“ zu drücken, schwärmten Kommentatoren nach dem Schlusspfiff. Die Wiederauferstehung der deutschen Nationalmannschaft – ein Vorbild für alle, die zurück auf den Erfolgsweg wollen? Das glaubt SPD-Fraktionschef Jochen Ott. Er hat sich schon im vergangenen Jahr als Fan der Farbe pink geoutet. „Dass der DFB jetzt auf Pink setzt, hat mich natürlich sehr gefreut“, sagte der Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Im pinken Hemd am Rednerpult
Ott war bei Landesparteitag der NRW-SPD in Münster mit einem pinken Hemd ans Mikrofon getreten. Nachdem bekannt wurde, dass das DfB-Team bei der EM auch in pinken Ausweichtrikots spielen würde, bestellte sich der Politier aus Köln sogleich ein Exemplar und drehte einen kurzen Videoclip in seinem neuen Dress. „Du denkst, Männer tragen kein Pink? Nur so lange, bis Du es änderst“, heißt es in dem Spot. „Du denkst, die Zukunft ist schwarz? Nur so lange, bis Du aufhörst, sie schwarz zu malen“, ergänzt Ott.
Pink strahle Zuversicht und Hoffnung aus, sagt der Oppositionsführer im Landtag. „Für mich ist das Trikot deshalb auch ein Stück Symbol. Und wie man sieht, scheint es das DFB-Team gegen die Niederlande schon mal beflügelt zu haben. Wer hätte noch vor einer Woche gedacht, dass wir auf einmal wieder so euphorisch auf die Europameisterschaft schauen werden? Es kann also immer ganz schnell gehen“, so der SPD-Politiker.
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SPD bekam 2012 in NRW 39,1 Prozent
Dazu gehöre allerdings auch harte Arbeit, und die richtige Haltung, dass es morgen „wieder ein Stück besser“ werden könne. Das Zukunftsversprechen der SPD sei positiv. „Deshalb ist mir auch trotz anderslautender Umfragewerte für die SPD nicht bange. Wir sind zwar die Roten, aber auch für uns sehe ich die Zukunft pink.“
Laut dem „NRW-Check“ des Meinungsforschungsinstituts Forsa kommt die SPD in NRW derzeit nur noch auf 16 Prozent – bei der Landtagswahl 2022 hatte sich noch 26,7 Prozent für die Partei entschieden. Zehn Jahre zuvor hatte sie - unter Führung der damaligen Parteichefin Hannelore Kraft - noch stolze 39,1 Prozent erzielt.