NRW schafft neuen BildungsgangRealschüler können zur Polizei
Düsseldorf – NRW ermöglicht Realschülern den Zugang zum Polizeiberuf. Ab 2022 sollen Bewerber an insgesamt elf Berufskollegs auf die Tätigkeit vorbereitet werden und die Fachhochschulreife erwerben. Der neue Bildungsgang „Fachoberschule Polizei“ wurde am Donnerstag von Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) und Innenminister Herbert Reul vorgestellt. „Auch Haupt-, Real- und Gesamtschüler mit mittlerer Reife können gute Polizisten sein“, sagte der CDU-Politiker in Düsseldorf. Reul sprach von einem „anstrengenden Weg“, bei dem die „Schüler reinklotzen“ müssten.
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Schon während der Zeit am Berufskolleg sollen die Bewerber „Mitglied des Team 110“ werden, kündigte Reul an.In Köln wird das Berufskolleg an der Lindenstraße den neuen Karriereweg anbieten. Interessenten können ab dem 1. Juni bewerben. Zunächst sollen 300 Plätze vergeben werden.„Das Abitur ist nicht der allein selig machende Bildungsabschluss“, sagte Gebauer.
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Schüler fahren im Streifwagen mit
In der Jahrgangsstufe 11 ist ein einjähriges Praktikum in einer Kreispolizeibehörde vorgesehen. Dort fahren die Schüler bereits im Streifenwagen mit und Erhalten Einblicke in die Ermittlungsarbeit der Kripo. Die Jahrgangsstufe 12 besteht dann ausschließlich aus Unterricht, unter anderem in Recht und Staatslehre. Mit der Fachhochschulreife sichern sich die Schüler dann eine vorbehaltliche Einstellungszusage für die Polizei und für das anschließende Bachelorstudium an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung.Jugendliche mit einem mittleren Schulabschluss, die zur Polizei gehen wollten, mussten bisher entweder danach die Oberstufen der Gymnasien und Gesamtschulen besuchen oder die Fachhochschulreife über ein fachfremdes Berufsfeld am Berufskolleg erwerben.
„Baustein der Einstellungsoffensive“
Innenminister Reul hofft, durch die frühen Praktika die Abbrecherquote in der Polizeiausbildung zu reduzieren. CDU und FDP hatten den Plan, den Polizeiberuf für Realschüler zu öffnen, in ihrem Koalitionsvertrag von 2017 vereinbart. Marc Lürbke, innenpolitischer Sprecher der FDPP, erklärte, die neuen Karrieremöglichkeiten für junge Menschen seien „ein weiterer wichtiger Baustein in der großen Einstellungsoffensive für die Polizei“. In den vergangenen Jahren waren stets mehr Beamte ausgeschieden, als neu eingestellt werden konnten. 2020 wurden 2659 Kommissaranwärterinnen und -anwärter eingestellt.