Die Ampel-Parteien rutschen von 52 Prozent bei der Bundestagswahl 2021 auf 34 Prozent in der Umfrage ab. Die Ergebnisse im Überblick.
Wähler-Quittung für HaushaltschaosOlaf Scholz erzielt schlechtes Ergebnis in Beliebtheits-Umfrage – Politiker im Ranking
In einer neuen Beliebtheits-Umfrage hat Olaf Scholz (SPD) extrem schlechte Noten kassiert. Der Bundeskanzler schnitt in dem Meinungsbild des Instituts INSA, das im Auftrag der „Bild“ angefertigt wurde, so schlecht ab, wie kein Kanzler je zuvor. „So schlecht war bei INSA noch nie ein Kanzler“, sagt Meinungsforscher Hermann Binkert gegenüber der Boulevardzeitung. „Die Deutschen sind unzufrieden mit der Regierung und lasten das insbesondere dem Kanzler an.“
Insa-Umfrage: Haushaltschaos bringt schlechte Noten für Ampel-Parteien
Als wesentlichen Treiber für die schlechten Noten sieht das Meinungsforschungsinstitut das Chaos um den Bundeshaushalt. Die Ampel-Koalition musste eine schwere Schlappe hinnehmen, als das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe urteilte, dass Mittel aus dem Corona-Fonds nicht für Klimaziele umgewidmet werden durften. Es klaffte ein 60-Milliarden-Loch im Bundeshaushalt. Das Haushalts-Urteil zwingt die Ampel-Parteien nun zum Sparen – auf der Strecke bleiben womöglich Sozialleistungen und Klimaschutz.
Der Kanzler bekam für das Haushaltschaos die Quittung. In der Meinungsumfrage rutschte er von Platz 13 auf Platz 17 unter den befragten Deutschen. Schlechter weg kommen nur AfD-Co-Chef Tino Chrupalla (Platz 18), Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Janine Wissler (Linke) auf dem 20. Platz.
Alles zum Thema Olaf Scholz
- Nach der Amokfahrt in Magdeburg „Das Sicherheitskonzept hier können Sie vergessen“
- „Unfähiger Narr“ Musk beleidigt Scholz nach Angriff in Magdeburg und fordert Rücktritt
- Trump und Musk Deutschland wird einen hohen Preis zahlen
- Umfragen zur Bundestagswahl Mehrheit zeigt sich unzufrieden über Kanzlerkandidaten
- Krieg als Thema in Brüssel Scholz im Telefonat mit Trump: Töten in der Ukraine muss enden
- Zweites Telefonat Olaf Scholz spricht mit Trump über Weg zum Frieden in Ukraine
- Nach erster Kritik ARD und ZDF kündigen weitere TV-Runden vor Bundestagswahl an
Ampel-Parteien rutschen in Umfrage ab – CDU und AfD profitieren
Neben Scholz mussten auch die Ampel-Parteien in diesem INSA-Meinungsbild einstecken: Die Beliebtheit der Grünen ist bei den Wählerinnen und Wählern auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gesunken. Insgesamt seien laut Ranking für die „Bild“ 73 Prozent der Befragten unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung.
Die SPD musste in der Wahlumfrage einen Prozentpunkt einbüßen und kam nur noch auf 15,5 Prozent der Stimmen. Die Grünen erreichten noch 12,5 Prozent, eine Veränderung um einen halben Prozentpunkt. Die FDP konnte in der Insa-Umfrage einen halben Prozentpunkt gutmachen und holt sechs Prozent der Umfrage-Stimmen. Die Ampel-Parteien rutschten so von 52 Prozent bei der Bundestagswahl 2021 auf 34 Prozent in der Umfrage ab. Gewinner des Meinungsbilds sind die Stimmen-stärkste Union (30,5 Prozent, +0,5) und die rechte AfD (22 Prozent, +1).
In dem Insa-Ranking wird auch die Beliebtheit der deutschen Politikerinnen und Politiker unter Wählerinnen und Wählern erfragt. Platz 1 hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verteidigt, auf ihn folgen CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident Markus Söder sowie NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Das sind die aktuellen Top-20-Ergebnisse:
- Boris Pistorius (SPD) – 50,4
- Markus Söder (CSU) – 45,8
- Hendrik Wüst (CDU) – 43,8
- Boris Rhein (CDU) – 41,9
- Sahra Wagenknecht (bald BSW) – 40,9
- Lars Klingbeil (SPD) – 40,4
- Cem Özdemir (Grüne) – 40,4
- Friedrich Merz (CDU) – 39,5
- Carsten Linnemann (CDU) – 39,2
- Wolfgang Kubicki (FDP) – 38,1
- Hubert Aiwanger (Freie Wähler) – 37,8
- Christian Lindner (FDP) – 37,6
- Annalena Baerbock (Grüne) – 37,2
- Kevin Kühner (SPD) - 37,2
- Alice Weidel (AfD) – 36,9
- Robert Habeck (Grüne) – 36,5
- Olaf Scholz (SPD) – 35,5
- Tino Chrupalla (AfD) – 33,8
- Nancy Faeser (SPD) – 32,3
- Janine Wissler (Linke) – 31,5
Die Insa-Umfrage für die Bild wird wöchentlich durchgeführt. Sie bildet nur ein zwischenzeitliches Stimmungsbild ab und arbeitet mit Daten einer Gruppe, die repräsentativ für Wählerinnen und Wähler sein soll. Wahlumfragen sind immer mit Unsicherheiten verbunden. Die nächste Bundestagswahl ist noch nicht konkret terminiert, aber findet voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst 2025 statt. (mab)