Berlin/Hamburg – Zehntausende Demonstranten sowie Kathedralen und Kirchen haben ein Zeichen gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine gesetzt. Deutschlandweit läuteten am Donnerstagmittag die Glocken vieler Gotteshäuser sieben Minuten lang aus Solidarität mit den Ukrainern.
Der Kölner Dom, die Kathedrale in Münster oder auch der Dom in Essen beteiligten sich, wie es in den jeweiligen Bistümern auf Anfrage hieß. Auch in Berlin und anderen Bundesländern waren Glocken länger als gewöhnlich zu hören. Die Europäische Vereinigung der Dombaumeister hatte dazu aufgerufen, ab 12.00 Uhr „jede Minute für einen Tag dieses unsinnigen Krieges” die Glocken erklingen zu lassen. Zehntausende überwiegend junge Menschen folgten zudem einem bundes- und weltweiten Protestaufruf der Klimaschutzinitiative Fridays for Future.
Emotionale Rede
Die Initiative teilte am Abend mit, es hätten sich bundesweit rund 170.000 Menschen an Demonstrationen gegen den Krieg beteiligt. In Hamburg versammelte sich eine große Menschenmenge auf dem Spielbudenplatz und der Reeperbahn.
„Hamburg ist heute zusammengekommen, um Solidarität zu zeigen”, sagte Luisa Neubauer von Fridays for Future in einer emotionalen Rede. „Nichts und niemand wird uns davon abhalten, jetzt aufzustehen, laut zu werden und solidarisch zu sein, so klar Haltung zu zeigen wie Autokraten es hassen: Putin verpiss dich, wir sind da.” Nach Angaben der Organisatoren kamen in der Hansestadt 120.000 Menschen zusammen. Die Polizei hatte zunächst von 20.000 Teilnehmern berichtet.
Mehrere Tausend Schüler demonstrierten auch im Berliner Regierungsviertel gegen den Krieg Russlands. Sie versammelten sich mit Transparenten und Schildern vor dem Reichstagsgebäude. Auf diesen stand etwa „Jedes Leben zählt” und „Stop War”, auch Russlands Präsident Wladimir Putin wurde scharf kritisiert. Manche trugen Kleidungsstücke in blau und gelb, den Nationalfarben der Ukraine. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf rund 5000, Fridays for Future sprach von 11.000.
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