Düsseldorf – Vor der Konferenz der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin zum weiteren Vorgehen bei der Pandemiebekämpfung hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann vor überzogenen Beschlüssen gewarnt. Die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung hänge davon ab, dass sie „zu Ende gedacht“ seien, sagte der CDU-Politiker. So mache eine FFP2-Maskenpflicht nur dann Sinn, wenn auch genug Masken vorhanden seien. Der Zwang zum Tragen von FFP2-Masken könnte dazu führen, dass es im Gesundheitswesen zu Engpässen komme. Dies müsse natürlich verhindert werden.
Statt FFP-2-Masken in bestimmten Bereichen zur Pflicht zu machen, könne es vielmehr sinnvoll sein, das Tragen von OP-Masken anzuordnen. „Diese bieten einen höheren Schutz als Alltagsmasken“, sagte Laumann.
Auch nächtliche Ausgangssperren im Gespräch
Bei dem Treffen von Bund und Ländern am Dienstag steht erneut eine Verschärfung der Corona-Schutzverordnung im Raum. So soll zum Beispiel über Einschränkungen im Nahverkehr, eine nächtliche Ausgangssperre und eine Homeoffice-Pflicht für bestimmte Berufsgruppen diskutiert werden. Am Montagabend wollen sich die Teilnehmer von Wissenschaftlern darüber informieren lassen, welche Maßnahmen sinnvoll sein könnten.
Was bringt der Tag? Was kann ich in Köln unternehmen? Wo sollte ich essen gehen? Oder soll ich vielleicht doch lieber ein Rezept nachkochen? Wie ist die aktuelle Corona-Lage in der Stadt? Und welche Geschichten sollte ich auf keinen Fall verpassen?
All das liefern wir Ihnen in unserem Newsletter „Stadt mit K“von Montag bis Freitag immer bis spätestens 7 Uhr bequem und kostenlos in ihr E-Mail-Postfach.
Als Newsletter-Abonnent erhalten Sie außerdem regelmäßig exklusive Informationen und können an interessanten Aktionen und Gewinnspielen teilnehmen.
Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden und über Köln auf dem Laufenden bleiben!
Dabei wird es vor allem um eine Einschätzung zu der Frage geben, wie gefährlich die Mutationen des Corona-Virus für die Belastung des Gesundheitswesens in Deutschland werden kann. Fundierte Aussagen, wie verbreitet die offenbar erheblich ansteckendere Variante des Virus in NRW ist, lassen sich nicht treffen, weil die Proben nur in Ausnahmen näher auf Mutationen untersucht werden. Laumann erklärte, in NRW seien bislang „zehn bis fünfzehn Fälle“ nachgewiesen worden.
15-Kilometer-Regel wird in Oberberg aufgehoben
In NRW ist die Zahl der Neuinfektionen zum Wochenanfang auf 121 Fälle pro 100.000 Einwohner gesunken. Das Land liegt damit unter dem Bundesdurchschnitt – deutschlandweit wurde eine Inzidenz von 134 gemessen. Eine Inzidenz von mehr als 200 sei in NRW derzeit nur noch in Bielefeld festzustellen, hieß es. In den Kreisen Höxter, Minden-Lübbecke, im Oberbergischen Kreis und in Recklinghausen werde die 15-Kilometer Regel daher wieder aufgehoben, kündigte Laumann an.
Dort war der Aktionsradius der Bürger wegen des erhöhten Infektionsrisikos im Rahmen einer Coronaregionalverordnung in der vergangenen Woche auf 15 Kilometer eingeschränkt worden.
Der Gesundheitsminister von NRW kündigte zudem eine neue Strategie bei der Impfung der über 80-Jährigen an. Wer zu Hause lebt, aber Probleme hat, selbst ein Impfzentrum zu erreichen, soll auch das Angebot erhalten, sich von seinem Hausarzt impfen zu lassen, sagte Laumann. Dieser Plan war zunächst unter Hinweis auf die schwierigen Bedingungen, unter denen der Impfstoff vom Biontech/Pfizer transportiert werden muss, verworfen worden.
Am Wochenende habe ihn aber die Nachricht vom Hersteller erreicht, dass unter bestimmten Voraussetzungen auch eine Verabreichung in Einzeldosen durch Allgemeinmediziner möglich sei, sagte der Politiker aus dem Münsterland: „Es ist besser, wenn der Doktor zu den alten Menschen kommt, als die alten Menschen zum Doktor.“ Derzeit werde mit den kassenärztlichen Vereinigungen ein Konzept erarbeitet, das bis Dienstag vorliegen soll.