Nach den Pandemie-Jahren freuen sich viele über einen Weihnachtsmarkt-Besuch. Manche haben aber auch Angst vor Terror. Berechtigt?
Anschlagspläne und UnsicherheitWüst besucht Weihnachtsmärkte trotz „erhöhter abstrakter Gefahr“
Trotz jüngster Festnahmen wegen mutmaßlicher Terrorplanungen mit Anschlagsziel Weihnachtsmarkt lässt sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nicht abschrecken. „Ich jedenfalls gehe auf Weihnachtsmärkte“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Eine ausdrückliche Warnung an die Bürger sprach der Regierungschef nicht aus. „Unsere Sicherheitsbehörden sind wachsam und arbeiten eng zusammen“, sagte er. Allerdings herrsche „eine erhöhte abstrakte Gefahr und an einigen Stellen eben auch eine sehr konkrete Gefahr“.
Der Nahost-Konflikt wirke sich auch auf die Sicherheitslage hierzulande aus. „Das haben wir bei den mutmaßlich geplanten Anschlägen auf Weihnachtsmärkte und Synagogen gesehen – auch mit Bezug zu Nordrhein-Westfalen.“
Alles zum Thema Hendrik Wüst
- Neutralitätspflicht verletzt? Wirbel um Wüst-Werbung für Firma gegen Internet-Hass
- Stellenabbau bei Ford Ministerpräsident Wüst fordert Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, Reker „betrübt“
- Zerstörter Krankenwagen vor der Kölner Flora Wüst: Russische Kriegsverbrechen müssen gesühnt werden
- Protest gegen „Kahlschlag“ Bringt Wüst den sozialen Frieden in NRW in Gefahr? Großdemo geplant
- „Es ist nicht jeden Tag alles Bombe“ Wüst übt zur Halbzeitbilanz von Schwarz-Grün Selbstkritik
- Nach Trumps Wahlsieg Wüst setzt in NRW weiter auf Schulterschluss mit transatlantischen Partnern
- Trump oder Harris Was die NRW-Wirtschaft durch die Wahl in den USA zu verlieren hat
Weihnachtsmärkte: Sicherheitsbehörden sind wachsam, laut Wüst
Vor einer Woche waren in NRW und in Brandenburg zwei Jugendliche unter Terrorverdacht festgenommenen worden. Sie sollen nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft aus islamistischen Motiven vereinbart haben, Anfang Dezember Besucher eines Weihnachtsmarkts in Leverkusen zu töten. Aus Sicherheitskreisen hatte es geheißen, dass einer der beiden – ein 15-Jähriger aus NRW – zunächst unter anderem auch eine Synagoge ins Auge gefasst haben soll.
Der jüngste Fall zeige, wie sehr der Gaza-Krieg gerade junge Leute emotionalisiere, sagte Wüst. Das geschehe auch über soziale Medien. „Insbesondere bei Tiktok werden junge Menschen massiv emotional aufgeladen mit vielen zum Teil reißerischen Videos, kritisierte Wüst.
Der demokratische Rechtsstaat sei wehrhaft und könne auch mit Eskalationen umgehen, wie sie in den vergangenen Wochen teilweise bei Demonstrationen zum Nahost-Konflikt zu sehen gewesen seien. Die Polizei sei mit dem nötigen Wissen und den Fähigkeiten ausgestattet, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. „Ich schließe aber nicht aus, dass wir im weiteren Verlauf auch über Verschärfungen nachdenken müssen“, antwortete Wüst auf Fragen zur Rechtslage. „Wir prüfen gerade in unterschiedliche Richtungen, was notwendig ist, um die Sicherheit weiter zu verstärken.“ (dpa)