Die Flugbereitschaft, eine Art Personen-Airline der Bundeswehr, hat seit Jahrzehnten seinen Sitz in Köln-Wahn. Drei neue Airbus A350 sollen bald das Rückgrat der Transport-Einheit bilden.
Flugzeuge sind in Köln stationiertWas macht die „weiße Flotte“ der Regierungsflieger aus?
Die Flugbereitschaft hat die Aufgabe, Deutschlands Regierung oder den Bundespräsidenten - meist begleitet von einem Tross an Sicherheitskräften, teils Journalisten - von A nach B zu befördern. Wie kaum eine andere Airline schafft es die Einheit immer wieder in die Schlagzeilen: Nach einer Pannenserie an der „Konrad Adenauer“ brach Außenministerin Annalena Baerbock am Dienstagmorgen ihre Australien-Reise ab.
Ihren Hauptsitz hat die Flugbereitschaft am Flughafen Köln/Bonn, genauer gesagt im militärischen Sicherheitsbereich des Airports im Stadtteil Wahn. Dort, direkt angebunden an die dortige Luftwaffenkaserne, sind alle Transportflugzeuge und die Geschwaderführung stationiert. Kommandeur der Flugbereitschaft ist aktuell Oberst Daniel Draken.
Eigentlich sollte die Flugbereitschaft bereits 2014 von Köln/Bonn nach Berlin umziehen. Doch es gab immer neue Verzögerungen. Aktuell ist der Umzug frühestens für das Jahr 2032 vorgesehen. Solange müssen die Regierungsflieger noch für ihren Einsatz ab der Hauptstadt vom Rhein zur Spree pendeln.
Flaggschiffe tragen Namen der Gründerväter
Die Flotte der Flugbereitschaft besteht traditionell aus zwei Säulen. Der Pannenflieger in Abu Dhabi gehört zu der bekanntesten Säule, die auch „weiße Flotte“ genannt wird. Deren Flaggschiffe sind die drei fast neuen Großraumflugzeuge vom Typ Airbus A350. Sie tragen die Namen der Gründerväter der Bundesrepublik, „Konrad Adenauer“, „Theodor Heuss“ und „Kurt Schumacher“. Letzte wird grade noch bis 2024 bei Lufthansa Technik zu einem Regierungsjet mit VIP-Bereich für die Politiker umgebaut, die anderen sind dies schon.
Gleiches gilt für die jetzt durch Pannen aufgefallenen Airbus A340. Die vierstrahligen Jets wurden einst gebraucht von der Lufthansa gekauft und ebenfalls zu VIP-Fliegern umgebaut. Bei der Lufthansa trugen sie die Taufnamen „Gummersbach“ und „Leipzig“.
Zweite Säule: Flieger für militärische Aufgaben
Darüber hinaus gehören zur „weißen Flotte“ noch drei Airbus 319, einer wird für Open Sky-Flüge genutzt und einen Airbus A321. Außerdem gibt es noch sechs kleinere Passagierjets vom Typ Bombardier Global 5000.
Sie alle trugen bis zum Jahr 2002 auf ihrem weißen Gewand einen blauen Längsstreifen und den Schriftzug „Luftwaffe“. Seitdem ziert eine langgezogene schwarz-rot-goldene Deutschlandfahne die Jets, auf der Seite steht nun „Bundesrepublik Deutschland“. Ebenfalls zur weißen Flotte zählen die drei Hubschrauber von Eurocopter, die bereits heute für den Personentransport in Berlin stationiert sind.
Die zweite Säule sind die grauen Flieger für originär militärische Aufgaben. Früher waren das fünf Airbus A 310 MRTT, die verschiedene Aufgaben übernahmen wie die als Krankentransporter oder auch als Tankflugzeug. Inzwischen gibt es zwei neue Airbus A321 in typisch grauer Lackierung, die dies übernehmen.