Strandurlauberinnen und -urlauber sollten über die Keime Bescheid wissen, über eine Karte lässt sich das Erreger-Risiko ablesen.
RKI-Infos zu VibrionenFünf Menschen sterben in Florida an Meerwasser-Keimen – Erreger auch in Nord- und Ostsee
Im US-Bundesstaat Florida sind in diesem Jahr bereits fünf Menschen an Meerwasser-Keimen gestorben. Wie unter anderem der US-amerikanische Sender „Fox News“ berichtet, sind an den Küstenregionen Floridas die sogenannten Vibrionen entdeckt worden, umgangssprachlich werden sie auch als „fleischfressende Bakterien“ genannt. Die Meerwasser-Keime gibt es auch an der deutschen Nord- und Ostseeküste, das Robert-Kochinstitut (RKI) klärt über Vibrionen auf.
Vibrionen: Meerwasser-Keime führen zu Erbrechen und Hautreizungen – Gefahr für immunschwache Personen
Konkret geht es um die Bakterien Vibrio vulnificus. Die Bakterien, die auch beim Verzehr von Meeresfrüchten und Muscheln auftreten können, siedeln sich ab einer bestimmten Wassertemperatur in Küstenregionen an. In den menschlichen Körper gelangen sie über kleine Öffnungen wie Hautrisse oder Wunden. Zu den Symptomen gehören Erbrechen, Gliederschmerzen und schwere Hautreizungen, die auch Blasen werfen können.
Gefährlich sind die Bakterien vor allem für Personen mit geschwächtem Immunsystem, wie etwa ältere Menschen oder Menschen mit chronischer Leberkrankheit. Dann können die Vibrionen das geschwächte Immunsystem attackieren und auf den Blutkreislauf angreifen, wodurch auch Todesgefahr besteht.
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Meerwasser-Keime: Vibrionen siedeln sich besonders häufig in flachem, stehendem Wasser an
In den USA ist es in diesem Jahr bereits zu fünf Todesfällen, allein an der Küste Floridas, gekommen. Insgesamt verzeichneten die USA im vergangenen Jahr 74 Infektionen mit Vibrionen, 17 davon waren tödlich, berichtet „Fox News“.
Auch an deutschen Meeresküsten können die Keime auftreten. Außerdem sind Vibrionen an Flussmündungen und Buchten, Bodden und Lagunen zu finden, heißt es beim RKI. „Nicht-Cholera-Vibrionen vermehren sich vor allem bei einem Salzgehalt von 0,5-2,5 Prozent und ab einer Temperatur von über 20 Grad Celsius stark. Diese Bedingungen sind in warmen Sommern auch an Teilen der deutschen Nord- und Ostseeküste gegeben“, erläutert das RKI.
Generell gilt als Faustregel: Je ruhiger das Wasser ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion. Wenn Badegäste an Nord- und Ostsee auf Nummer sicher gehen wollen, können sie sich über das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) informieren: Über die interaktive Karte des ECDC lässt sich das Vibrionen-Risiko abfragen. Aktuell (21. August) wird das Infektionsrisiko an Nord- und Ostseeküste als sehr niedrig eingeschätzt.