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Schulen im Corona-BetriebLaschet erwägt Testpflicht – Verbände fordern klare Regelung

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Schüler Köln Coronatest

Schüler des Montessori-Gymnasiums in der Kölner Rochusstraße werden auf das Coronavirus getestet.

Düsseldorf – Nach den Osterferien könnten Corona-Tests für Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen zur Pflicht werden. Das sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in der Talkshow „Markus Lanz“ am Dienstagabend. „Jetzt werden wir überlegen müssen, ob wir eine Testpflicht einführen müssen. Denn es kann natürlich nicht jedes Kind für sich sagen, ich lasse mich einfach nicht testen“, sagte Laschet. „Wenn es so weitergeht, wird es eine Testpflicht geben.“ Im Unterschied zum vergangenen Jahr müsse man nun feststellen, dass Kinder viel stärker von Mutationen des Virus betroffen seien. „Deshalb brauchen wir da klare Regeln.“

Verbände schlagen Alarm

Zuvor hatten bereits der Lehrerverband NRW und der Deutsche Lehrerverband sowie weitere Verbände angemahnt, dass die bisherige Teststrategie an den Schulen nicht ausreiche. Aufgrund bisheriger Umfragen müsse man davon ausgehen, dass sich vor den Ferien 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler den Tests verweigert hätten; mutmaßlich seien es sogar bis zu 30 Prozent gewesen. Viele sehen den Grund für die Weigerung darin, dass Eltern die Urlaubsplanung nicht durchkreuzt sehen wollten, zudem fürchteten Schülerinnen und Schüler Quarantäne für die Familien, sollten sie positiv getestet werden.

Tests für die Präsenz

Auch die Opposition im NRW-Landtag plädiert für die Einführung verbindlicher Tests für den Präsenzunterricht. „Die jetzt genannten und bisher bekannten Testquoten an Schulen sind nicht zufriedenstellend“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Jochen Ott. „Wenn Schülerinnen und Schüler nicht mitmachen, kann die beste Teststrategie nicht funktionieren.“ Eine solche müsse in der aktuellen Infektionslage aber zwingende Voraussetzung für einen Schulbetrieb in Präsenz sein. „Wir plädieren daher dafür, nach den Osterferien ein negatives Testergebnis zur Zugangsvoraussetzung für den Präsenzunterricht zu machen“, sagte Ott. Anstelle einer allgemeinen Testpflicht spricht sich die SPD demnach dafür aus, dass die Schülerinnern und Schüler die Tests zuhause machen und das negative Testergebnis für die Teilnahme am Präsenzbetrieb zur Schule mitbringen. Wer sich nicht testen lasse wolle, könne am Distanzunterricht teilnehmen.

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Auch Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der Grünen im NRW-Landtag, betont, dass Tests nur sinnvoll seien, wenn alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte diese in Anspruch nähmen. „Deshalb wäre es wichtig, eine verbindliche Regelung für die Testungen einzuführen und für die rechtlichen Grundlagen zu sorgen. Schon in der bisherigen Anwendung vor den Osterferien haben viele Schülerinnen und Schüler nicht teilgenommen, offenbar weil sie und ihre Familien eine Quarantäne befürchtet haben. Solche Testlücken führen zu noch mehr Unsicherheit in den Schulen für Kinder, ihre Familien und die Lehrkräfte.“