Nach einer Verkehrsschau wurde die Überdachung in Eicherscheid abgelehnt, weil sie den Radweg stören würde.
Kein Platz?Eicherscheid nimmt einen neuen Anlauf fürs Wartehäuschen
Es mutet ein wenig an wie in Schilda. Der Eicherscheider CDU-Politiker Willi Hoever hatte vorgeschlagen, dass an der Bushaltestelle in Höhe der Kirche in Eicherscheid ein Wartehäuschen aufgestellt wird. So würden Menschen, die auf den Bus warten, im Regen nicht mehr nass. Das betrifft nicht nur Eicherscheider Schüler.
Die Haltestelle ist auch Umsteigepunkt für Schüler der Gesamtschule Blankenheim. Die Verkehrsschau des Kreises lehnte diesen Vorschlag aber im September ab, mit der Begründung, dass wegen des Rad-/Gehwegs, der über den Bürgersteig führt, nicht ausreichend Platz für ein Wartehäuschen vorhanden sei.
Die CDU hat mal nachgemessen: Die Schilder sind viel breiter
Was Hoever und auch andere Politiker damals maßlos geärgert hat: Örtliche Vertreter durften an dieser Verkehrsschau nicht teilnehmen. Deshalb versucht seine Fraktion nun einen neuen Anlauf. Als Beispiele, dass es eben doch gehen würde, hat die CDU einen Antrag aus dem Dezember für den Mobilitätsausschuss ein Beispiel aus Kirchheim (Stadt Euskirchen) beigefügt.
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Mitte Februar folgte ein weiterer Antrag der CDU-Fraktion. Darin wurde nicht nur mitgeteilt, dass das Seitenteil des Wartehäuschens gerade einmal 20 Zentimeter in den Rad-/Gehweg rage und damit deutlich weniger als das Infoschild der RVK (45 Zentimeter) oder das Haltestellenschild (60 Zentimeter). Ein Nachbar Willi Hoevers hat auch noch ein Wartehäuschen in ein Foto montiert, vor dem gut sichtbar ein Fahrrad steht.
„Der gesamte Rad-/Gehweg ist 2,73 Meter breit“, hat Hoever ausgemessen. „Wenn der durch das Wartehäuschen zu eng ist, dann geht die Stele der RVK an der Haltestelle ja gar nicht“, sagt er und ergänzt: „Und es gäbe für das Wartehäuschen auch noch ganz tolle Zuschüsse.“
SPD-Mann ärgert sich über fehlende Flexibilität
Karl Michalowski (SPD) unterstützt Hoever in seinem Ansinnen und wirft dem Straßenverkehrsamt, aber auch der Verwaltung fehlende Flexibilität vor. „Laut Vorgabe muss ein Rad-/Gehweg 2,50 Meter breit sein, wir haben hier 2,73 Meter. Dann wäre das Wartehäuschen durchaus möglich“, kommt auch Michalowski zu dem Schluss. Außerdem sei der Radverkehr an der Stelle nicht so stark, weshalb er die Entscheidung der Verkehrsschau nicht nachvollziehen könne.
„Aber da warten ja auch Leute auf dem Rad-/Gehweg“, merkte Andreas Bühl (UWV) sarkastisch an. Für Peter Schallenberg (Grüne) ist an der Stelle „nach gesundem Menschenverstand ausreichend Platz. Und wenn der Fahrplan 52 Zentimeter in den Weg ragt, dann ist der auch ungesetzlich“. Er stimmte Michalowski zu, dass der Radweg nicht so stark frequentiert sei.
Da alle politischen Vertreter das so sahen, stimmten sie auch einstimmig einem erneuten Versuch zu. Die Stadt soll an den Kreis herantreten und die Realisierung des Vorhabens vorantreiben sowie Fördermittel beantragen.