Blankenheim – Bald könnte Blankenheim um ein Einkaufsangebot im Neubaugebiet am Schlatherberg reicher werden. Rund 800 Quadratmeter Verkaufsfläche sind für einen Netto-Discounter geplant. Zusätzlich sollen im ersten und zweiten Obergeschoss sowie dem Dachgeschoss des Gebäudes etwa 20 Wohneinheiten entstehen.
Beratung am Donnerstag
So sehen zumindest die Planungen der Projektentwicklungs-GmbH Phenice Eood aus. Deren Geschäftsführer Hans-Josef Rogge hat sein Vorhaben an die Blankenheimer Verwaltung herangetragen. Ob die Pläne auch in die Realität umgesetzt werden können und sollen, darüber berät der Gemeindeentwicklungsausschuss am heutigen Donnerstag, 13. Juni, um 18 Uhr im Blankenheimer Rathaus. Dann wird das Vorhaben „Wohnen auf dem Netto-Markt“ vom Projektentwickler sowie dem Architekten vorgestellt.
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Gemäß der Beschlussvorlage befasst sich ein neues Geschäftsfeld der Projektentwickler mit der Schaffung von Wohn- und Lebensraum auf Verkaufsflächen. Aufgrund der demografischen Veränderung der Gesellschaft sollen ausschließlich barrierefreie Wohn- und Bewegungsflächen gebaut werden.
An Sozialträger vermieten
Die 20 Wohneinheiten – zwischen 30 und 70 Quadratmeter groß – würden demnach seniorengerecht gebaut und sollen langfristig an einen Sozialträger vermietet werden. Dafür habe man den Caritasverband im Blick. Alternativ könnten sie als Eigentumswohnungen angeboten werden.
Um das Projekt am Neubaugebiet Schlatherberg umzusetzen, benötigt der Investor sieben Grundstücke. Das östliche Grundstück soll jedoch zumindest teilweise für ein Regenüberlaufbecken verwendet werden, das sich unterirdisch unter den seitlich gelegenen Parkplätzen befinden könnte. 58 Stellflächen sind laut der Vorlage vorgesehen. Die sollen, ausschließlich über die Aachener Straße angefahren werden. Diesen Weg würde auch der Anliefer-Verkehr nehmen.
Die Anfahrt zu den Wohngebäuden erfolgt demnach über die Anna-Salome-Straße, dort sind ebenfalls entsprechende Stellplätze vorgesehen. Durch einen Aufzug und ein Treppenhaus sind die auf zwei Gebäude verteilten Wohnungen sowohl miteinander als auch mit dem Supermarkt verbunden. Ein gemeinsamer Sozialraum soll für Treffen genutzt werden.
Stolperfallen in den Plänen
Bei einer Nutzungsmischung, so heißt es in der Vorlage der Verwaltung weiter, soll das reine Wohngebiet durch entsprechende Lärmschutzmaßnahmen von „wohnungsfernen Einflüssen weitestgehend verschont bleiben“. Die Pläne beinhalten allerdings auch Stolperfallen, wie Erwin Nelles, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, erläutert: „Wenn das Projekt umgesetzt werden soll, ist eine Änderung des Bebauungsplans notwendig.“
Der, so Nelles, sehe zurzeit nur eine eingeschossige Bebauung für das Neubaugebiet vor. Bei Anwohnern, die dort im Vertrauen gebaut haben, nur gleichhohe Häuser wie das eigene in der Nachbarschaft zu haben, werde das mehrstöckige Gebäude vielleicht nicht so gut aufgenommen. Andererseits sei, so Nelles, die Ansiedlung eines weiteren Lebensmittelmarkts in Blankenheim auch positiv zu betrachten.
In der Ausschusssitzung wollen Entwickler und Architekt eine große und eine kleine Lösung mit mehr oder weniger Wohnungen vorstellen, so Nelles. Auch eine Variante komplett ohne Wohnraum habe Hans-Josef Rogge in Aussicht gestellt. Zudem sei eine weitere Fläche als mögliches Grundstück für das Vorhaben im Gespräch, die Überlegungen dazu jedoch noch nicht spruchreif, ergänzt er. Sollte sich die Politik nach der Beratung für das Projekt entscheiden, will man die Anwohner des Neubaugebiets am Schlatherberg in einer Anliegerversammlung über das Vorhaben informieren.