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„Nachhaltig ist das nicht“Blankenheimer „Drift-Queen“ liebt ihren Mustang und das Driften

Lesezeit 3 Minuten
Romy Zavelberg in ihrem Ford Mustang.

Wenn Romy Zavelberg aus Blankeinheim-Freilingen in ihren Ford Mustang steigt, wird sie zu Romy Da Cross – den Künstlernamen hat sich die Driftpilotin auch in den Personalausweis eintragen lassen.

Den „Car Friday“, den inoffiziellen „Feiertag der Tuning-Szene“, sieht Motorsport-Liebhaberin Romy Zavelberg inzwischen ebenfalls kritisch.

Rallye- und Rennsportlegende Walter Röhrl soll einmal gesagt haben: „Vernünftige Autos werden vom Antrieb geschoben, nicht gezogen!“ Und auch folgendes Zitat wird dem zweimaligen Rallyeweltmeister zugeschrieben: „Gute Fahrer haben die Fliegenreste auf den Seitenscheiben.“ Beide Aussagen treffen irgendwie auch auf eine junge Frau aus Freilingen zu, denn Romy Zavelberg, die unter dem Künstlernamen Romy Da Cross auftritt, hat das „Querfahren“ zu ihrer Leidenschaft gemacht.

Dazu braucht es natürlich ein Auto mit Heckantrieb, denn sonst ist das kontrollierte Driften auf Asphalt nicht möglich. „Der Ford Mustang war schon immer mein Traumauto, den wollte ich schon mit 18 haben“, erzählt die PS-begeisterte Wahl-Eiflerin: „Mit 22 konnte ich mir diesen Traum dann tatsächlich erfüllen.“ Seitdem steht der 435 PS starke Bolide, der von einem 4,6 Liter V8-Motor angetrieben wird, in ihrer Garage. „Zuerst bin ich damit ganz normal auf der Straße gefahren“, so Romy Da Cross weiter. Aber dann habe sie die Autotuning-Szene im Ruhrgebiet kennengelernt.

„Ich fand toll, was die alles mit ihren Autos gemacht haben. Das Driften wollte ich dann auch selbst lernen, was aber gar nicht so einfach war“
Romy Zavelberg

„Ich fand toll, was die alles mit ihren Autos gemacht haben. Das Driften wollte ich dann auch selbst lernen, was aber gar nicht so einfach war“, erinnert sich Romy: „Mehrere Kurse waren notwendig, bis ich das richtig drauf hatte.“ Die Begeisterung für Motoren und Maschinen wurden Romy sprichwörtlich in die Wiege gelegt: „Mein Vater hatte in Hagen eine Autowerkstatt – unsere ganze Familie ist motorsportverrückt“, berichtet Romy, die seit ein paar Jahren mit ihrem Mann in Freilingen lebt und dort voll ins Dorfleben integriert ist, zum Beispiel als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.

Romy Zavelberg in ihrem Ford Mustang.

„Der Ford Mustang war schon immer mein Traumauto, den wollte ich schon mit 18 haben“,so Romy Zavelberg.

„Im Motorsport angefangen habe ich selbst mit dem Motorroller, 2006 war ich sogar Deutsche Meisterin im Scooter-Dragracing.“ Dass Romy inzwischen auch auf vier Rädern den Dreh raushat, das beweist sie als professionelle Fahrerin, unter anderem am Steuer eines „Drift-Taxis“ am Nürburgring: Wer das Querfahren auf dem Beifahrersitz von Romys Mustang einmal am eigenen Leib erfahren will, der kann dieses Event im Fahrsicherheitszentrum in Müllenbach erleben.

„Für manche Gäste ist das eine Erinnerung fürs Leben“, beschreibt Romy den Kick, den sie selbst auch jedes Mal erlebe, wenn sie aufs Gaspedal drückt und die hydraulische Handbremse ihres Mustangs lupft.

„Nachhaltig ist das natürlich nicht, aber das betrifft den Motorsport im Ganzen, nicht nur das Driften.“
Romy Zavelberg

Das Auto am Rande des Möglichen zu bewegen und dabei die Kontrolle zu behalten – das mache für sie die Faszination des Driftens aus, sagt Romy: „Ich mache das zum Spaß, aber auch, um die Leute zu begeistern.“ Geboten bekommen die Zuschauer einiges: Motorenlärm, durchdrehende Hinterräder und den „Duft“ verbrannten Gummis.

Da stellt sich natürlich auch die Frage nach der Nachhaltigkeit. „Ich habe schon befürchtet, dass diese Frage kommt“, sagt Romy: „Nachhaltig ist das natürlich nicht, aber das betrifft den Motorsport im Ganzen, nicht nur das Driften.“

Im privaten Leben versuche sie daher, ihren Klima-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Driften sei grundsätzlich auch mit Elektroantrieb möglich – aber ob das soviel Spaß mache wie mit einem röhrenden V8 unter der Motorhaube? Romy zuckt mit den Schultern.

Den „Car Friday“, den inoffiziellen „Feiertag der Tuning-Szene“, sieht Romy inzwischen ebenfalls kritisch: „Im vergangenen Jahr sind wir mit den Rädern zum Ring gefahren. Zum Zuschauen. Was manche Leute da auf der Straße veranstalten, das muss ich wirklich nicht haben.“