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CDU-FrauenquoteSo stimmten die Delegierten aus dem Kreis Euskirchen ab

Lesezeit 3 Minuten
CDU-Bundesparteitag Kreisvertreter

Auch Klaus Voussem, Andreas Winkler, Birgit Braun-Näger und Detlef Seif (v.l.) beteiligten sich bei der Abstimmung auf dem CDU-Bundesparteitag zur Frauenquote.

Kreis Euskirchen – Birgit Braun-Näger, Chefin der Frauen-Union im Kreis, begrüßt das Ja zur Frauenquote. Es waren aber noch drei CDU-Männer aus dem Kreis in Hannover: Kreisparteichef Detlef Seif (MdB), sein Vize Klaus Voussem (MdL) und Andreas Winkler - und die stimmten unterschiedlich ab.

2:2 – so stimmten die Vertreter des CDU-Kreisverbandes Euskirchen über die Frauenquote beim Bundesparteitag am Wochenende ab. Dafür waren Kreisparteichef Detlef Seif (MdB) und die Frauen-Unions-Kreisvorsitzende Birgit Braun-Näger; dagegen stimmten Klaus Voussem (MdL) und Beisitzer Andreas Winkler (JU).

In der CDU sind fast alle für mehr Frauen

Natürlich seien nahezu alle Mitglieder für mehr Frauen in der Partei und in deren Gremien, erklärte Seif. Die Frage sei nur gewesen, ob die Quote das richtige Instrument sei. Und nicht zuletzt sei es auch um das Ansehen der CDU gegangen.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

„Die Diskussion in der Öffentlichkeit befasste sich ja gar nicht mehr mit der Quote als solcher, sondern verkürzte sich auf die Frage: Ist die CDU für Frauen in der Politik oder nicht?“ Zudem wären Bundesparteichef Friedrich Merz und CDU-Landeschef Hendrik Wüst, die sich für die Quote ins Zeug gelegt hatten, geschwächt worden, hätte sich der Parteitag dagegen ausgesprochen.

Sieben von 24 Mitgliedern im Kreisvorstand sind weiblich

Mit 559 zu 409 stimmte der Parteitag für die Quote, was Birgit Braun-Näger sehr begrüßte: „Wir brauchen mehr Frauen in Vorständen und bei Mandaten, und hierfür ist die Frauenquote ein wichtiges Instrument.“

Und die anderen?

Die Kreis-SPD hat sieben Frauen bei 21 Vorstandsmitgliedern, darunter Helga Ebert als Vize-Vorsitzende. Bei den Grünen ist Myriam Kemp Co-Vorsitzende und eine von drei Frauen im sechsköpfigen Vorstand. Im zehnköpfigen FDP-Vorstand ist eine Frau tätig. Der UWV-Vorstand besteht aus sieben Personen, darunter drei Frauen mit der Vorsitzenden Susanne Daniel. Im AfD-Vorstand gibt es laut Homepage der Partei nur Männer. (sch)

Ab 2023 muss also ein Drittel des Kreisvorstands weiblich sein, ab 2024 40 und ab 2025 50 Prozent. Derzeit sind sieben der 24 Kreisvorstandsmitglieder weiblich. Allerdings könnte die Zahl der Beisitzer erhöht werden, sodass Platz für Frauen geschaffen werden könnte, ohne dass Männer ihren Platz räumen müssten.

Seif will Arbeitsbedingungen verbessern

Die Quoten-Gegner Voussem und Winkler verweisen auf Gespräche vor allem mit Parteikolleginnen. „Mir wurde dabei, auch in der Jungen Union, immer wieder gesagt, dass nicht das Geschlecht, sondern Engagement und Kompetenz ausschlaggebend sein sollten“, so Winkler.

Voussem sieht beim Frauenanteil noch „reichlich Luft nach oben“. Beim derzeitigen Frauenanteil von rund 20 Prozent auf Kreisparteiebene sei es jedoch schwierig, Parität herzustellen. Viele junge Frauen, auch auf dem Bundesparteitag, hätten gesagt: „Nicht die Quote ist unser Problem, sondern die Möglichkeit, in der Partei mitzuarbeiten.“

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Es gehe also um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und politischem Engagement. Hier sieht Seif den Kreisverband auf gutem Wege, etwa durch Online-Sitzungen. „Da arbeiten wir seit längerem dran und haben auch schon Fortschritte gemacht“, so der Kreisparteichef.