Euskirchen – Es war nicht das erste Mal, dass Monika Vinaskes Café in der Annaturmstraße unter Wasser stand. Es war das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen. Und damit nicht genug. „Neben der Tatsache, dass wir wie alle Gastro-Betreiber von Corona nicht verschont geblieben sind, konnte ich zuerst trotz Lockerungen nicht öffnen“, erzählt die 56-Jährige.
Ihr Außenbereich ist nämlich im Hinterhof – das heißt, Gäste müssen erst durch das Café gehen, bevor sie sich setzen können. Und direkt vor ihrem Café ist eine Baustelle. Damit war die Option Außengastronomie für Vinaske schon einmal gestrichen.
Regenfälle überfluten Keller von Euskirchener Café
Seit kurzem darf sie den Innenbereich wieder öffnen, doch der nächste Rückschlag ließ nicht auf sich warten: Durch die starken und plötzlichen Regenfälle der letzten Wochen stieg das Wasser kurz vor der Öffnung aus ihren Toiletten hoch und überflutete den gesamten Keller. „Und Sie müssen sich vorstellen, das ist kein sauberes Wasser aus dem Hahn, sondern aus der Toilette“, deutet sie an.
Gerade als das Chaos beseitigt war und Vinaske sich über ihren ersten erfolgreichen Öffnungstag freute, passierte das Gleiche noch einmal: „Ich habe dann die Feuerwehr gerufen“, sagt sie: „Aber das ist ja auch keine Lösung, wenn das ständig passiert.“
Standort für Café ungeeignet
Das sei nämlich der Knackpunkt, so die Café-Besitzerin. „In dem Haus kann kein Rückstau-Ventil eingebaut werden. Das kann also immer wieder passieren.“ Deswegen sei sie nun auf der Suche nach einer neuen Bleibe für das Café. „Das hier ist generell kein optimaler Standort in der aktuellen Situation“, sagt Vinaske. Nachdem die Gastronomie so lange geschlossen war, ging es erstmal ums „Sitzen und Gucken“, also darum, sich draußen hinzusetzen und andere Leute zu beobachten und auch wiederzutreffen. Sich zu sozialisieren eben.
Neuer Café-Standort weiter in der Innenstadt
Dazu sei der Standort ihres Cafés aber gänzlich ungeeignet: zum einen wegen der besagten Baustelle, zum anderen, weil sie etwas abgelegen ist. „Die Leute denken, die Fußgängerzone ist schon zu Ende, aber dann komme ich.“ Vinaske wünscht sich einen Standort weiter in der Innenstadt, um mehr Passanten abzugreifen.
Allerdings müsse auch die Miete stimmen. „Aktuell ist das Geld natürlich besonders knapp“, sagt sie. Das sei das nächste Problem: Zwar hat sie laut eigener Aussage Überbrückungshilfen erhalten, die soll sie bald aber zurückzahlen.
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Mitarbeitermangel herrscht dadurch auch im Café. „Wovon soll ich die Leute bezahlen, wenn ich ständig dichtmachen muss wegen einer Überschwemmung? Und dann gab es noch zusätzlichen Mitarbeiter-Bedarf dadurch, dass man Leute nach ihren Corona-Tests abfragen musste“, so die 56-Jährige. Um den finanziellen Engpass zu überbrücken, arbeitet Vinaske mittlerweile im Supermarkt. „Dort erkennen mich auch viele Kunden wieder.
Die lieben Menschen, die mich unterstützen und mir Mut zusprechen, sind in dieser Zeit mein Lichtblick“, sagt sie. Der Zusammenhalt mit den Gästen hatte das Wohnzimmer erst entstehen lassen. „Fast alle Möbel im Café stammen aus den Kellern und von den Dachböden der Gäste“, sagt sie.