Kreis Euskirchen – Nach Angaben des Kreises sind 47 Kindertagesstätten vom Hochwasser betroffen. Einige Kitas wurden durch die Flutkatastrophe so stark beschädigt oder zerstört, dass für die Dauer der Sanierung oder gar eines Neubaus andere Räume für die Kindertagesbetreuung genutzt werden müssen. Häufig findet die Betreuung aktuell in Pfarrheimen, Bürgerhäusern oder Mehrzweckräumen anderer Kitas statt.
Doch das ist dem Kreis zufolge keine Dauerlösung. Wie aus der Vorlage des Jugendhilfeausschusses hervorgeht, ist abzusehen, dass in den Städten Euskirchen und Schleiden die bestehenden Angebote durch Einrichtungen in Modulbauweise abgelöst werden müssen.
Es besteht eine Hohe Nachfrage
Das Problem: Die geeigneten Flächen müssen zunächst gefunden und dann hergerichtet werden. Zudem müssen die Module eingerichtet werden. Auch eine monatliche Miete wird fällig. Der Kreis rechnet für Euskirchen und Schleiden mit Kosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro.
In der Stadt Euskirchen sind fünf Kindertageseinrichtungen so stark betroffen, dass Ersatzbauten geschaffen werden müssen – für 18 Gruppen. Der Kreis kalkuliert Herstellungskosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Hinzukommen die Mietkosten mit monatlich insgesamt 72000 Euro. Für die Gesamtmiete rechnet der Kreis in Euskirchen mit etwa 1,3 Millionen Euro.
In Schleiden sind fünf Kitas mit zwölf Gruppen stark beschädigt. Für eine Einrichtung ist eine Unterbringung in einem Gebäude möglich. Zwei Kitas mit sieben Gruppen können der Kreisverwaltung zufolge saniert werden. Miete und Herrichten der Module werden vom Kreis für die Stadt Schleiden mit 915 000 Euro kalkuliert, dass Vorbereiten der Grundstücke wird voraussichtlich etwa eine Million Euro kosten.
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Aus Sicht beider Kommunen ist eine Vorfinanzierung der Ersatzbauten durch den Kreis als Träger der öffentlichen Jugendhilfe mit Blick auf die Gesamtbelastung dringend erforderlich. Die Nachfrage nach Containern sei durch die Flutkatastrophe enorm gestiegen, heißt es in der Vorlage, die am heutigen Donnerstag Bestandteil der Sitzung im Kreishaus ist. Da die Flutkatastrophe ein außerordentliches Ereignis sei, handele es sich bei den 4,7 Millionen Euro um einen „außerordentlichen Aufwand“ des Haushaltsjahres 2021. Der Kreis rechnet damit, dass das Land die Kosten übernimmt.