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Fußball-Kreisliga ADie Zugabe zwischen Roitzheim und Ländchen-Sieberath war dramatisch

Lesezeit 6 Minuten
Fabian Dederichs läuft jubend Richtung Ersatzbank der Roitzheimer.

Jubel in der Nachspielzeit II: Den Schlussakkord setzte Fabian Dederichs. Im Hintergrund bedröppelte Roitzheimer Spieler.

Die Nachspielzeit hatte es in diesem Kampf um den Klassenerhalt zwischen dem SC Roitzheim und der SpVg Ländchen-Sieberath in sich.

SC Roitzheim – SpVg Ländchen-Sieberath 2:3 (0:1). Abstiegskampf pur in Stotzheim. Roitzheim und Ländchen-Sieberath kämpfen beide um den Klassenerhalt. Roitzheim würde bei einem Sieg wohl einen gewaltigen Schritt in Richtung Ligaverbleib machen. Ländchen wiederum könnte mit drei Punkten zumindest die Ausgangslage erheblich verbessern. Eines war auf jeden Fall klar. Es war ein klangvolles Spiel mit vielen Zwischentönen, nicht nur, weil Ländchens Co-Trainer André Knips seinen Spielern, wenn sie mit Tempo nach vorne laufen sollten, zurief: „Und Musik!“

Das Notenblatt: Der Sportplatz in Stotzheim mit seinen Linien

Die Markierungen auf dem Sportplatz in Stotzheim bestehen aus einem Gewirr aus gelben und weißen Linien. Weiß sind die für den Fußballspielbetrieb, gelb die für die Footballer der Euskirchen Lions. Was für Außenstehende für Verwirrung sorgen kann, fand Schiedsrichter Erich Poth tatsächlich hilfreich, wie er nach einem Abseitspfiff gegen Ländchens Jan Diederichs kundtat.

Neue Dirigenten: Piana und Knips sorgen für Motivation

Ländchen-Sieberath hat das Trainerteam kurz vor Saisonende getauscht. Jörg Piana übernimmt als Chef bis Saisonende, assistiert von André Knips. „Es geht darum, für neue Motivation zu sorgen“, erklärte Piana das Vorgehen. Neue Impulse nennt man das. Beispielsweise den, in der Halbzeitpause Fabian Dederichs zu bringen.

Nico Schunk läuft jubelnd in Richtung Ersatzbank.

Jubel in der Nachspielzeit I: Nico Schunk erzielt in der zweiten Minute der Zugabe den Ausgleich für Roitzheim und freut sich entsprechend.

Die Ouvertüre: Roitzheim mit forscher Eröffnung, aber ohne Fortune

In der ersten Halbzeit spielte eigentlich nur das Orchester des Gastgebers. Roitzheim setzte auf einen langsamen und geordneten Spielaufbau. Das klappte oft auch ganz gut. Das einzige Manko: Vorne war das Team von Dirigent Thomas Moga harmlos, etwa durch Sebastian Jonen und Dominik Hochgürtel. Und dann passierte das, was eben passiert, wenn die eine Mannschaft die Tore nicht macht: die andere trifft.

Roitzheim verlor unnötig beim Spielaufbau den Ball im Mittelfeld, Jan Diederichs passt in die Lücke auf Mathias Diederichs, und der zeigte, warum er die Torschützenliste anführt. 0:1 in der 22. Minute. Dass danach Youssef Khabbaz nur die Latte für Roitzheim traf (30.), war symptomatisch. Dafür dachten die Zuschauer fünf Minuten später, dass Ländchen das 2:0 erzielt hatte. Das war aber eine optische Täuschung, der Ball war über das Tor gegangen.

Die menschliche Pauke: Sandro Braun musste viel einstecken

Roitzheims Sandro Braun konnte einem nur leid tun. Ein ums andere Mal wurde er in Zweikämpfen von Gegenspielern getroffen, es gab mehrere Spielunterbrechungen, weil er auf dem Boden lag. Der Arme hielt tapfer bis zum Schluss durch.

Das Zwischenspiel: Die Ruhe vor dem Sturm

In der zweiten Halbzeit passierte zunächst wenig. Die besseren Chancen hatte Ländchen, etwa durch Fabian Dederichs und Jan Diederichs. Aber auch Roitzheim kam zu Chancen durch den eingewechselten Sven Gräbe und Hochgürtel. Khabbaz gelang dann auch nach einem langen Freistoß der Ausgleich (73.). Es folgte Dramatik pur.

Erzielt seinen 31. Saisontreffer: Ländchens Mathias Diederichs.

Hält nach einer Ecke den Kopf hin und trifft zur 2:1-Führung: Mathias Diederichs.

Das Crescendo: Es wird lauter zwischen Roitzheim und Ländchen

Der eingewechselte Sebastian Roth tankte sich durch und lief alleine auf Ländchens Torwart Jona Lorbach zu, der den Gegenspieler nach außen drängte. Der Abschluss landete am Pfosten (82.). Im Gegenzug stieg Mathias Diederichs nach einer Ecke höher als der Rest und markierte seinen 31. Saisontreffer (84.).

Die Zugabe mit Schlussakkord: Zwei Tore in der Nachspielzeit

Die Nachspielzeit hatte es in sich. Erst jubelte Roitzheim, weil Nico Schunk traf (90.+2). Seine Mitspieler wollten danach mehr – und liefen in einen von Mathias Diederichs eingeleiteten Konter, den Fabian Dederichs vollendete (90.+4).

Die Kritik zur Aufführung: Ein Remis wäre gerecht gewesen

„Ich bin absolut zufrieden“, sagte Jörg Piana, der sich über ein Unentschieden nicht beschwert hätte. Fast sprachlos war Thomas Moga: „Ländchen hat halt einen Stürmer, der immer trifft. Ein Punkt wäre gerecht gewesen.“


Bliesheim spielt sich in den Rausch, Schirischelte von Sötenich-Trainer

SV Frauenberg – TuS Mechernich 2:1 (0:1). Jens Honnef brachte die Gäste in Führung (14.). SVF-Coach Sebastian Kaiser wechselte in der Halbzeit richtig, brachte Christian Meier, der sechs Minuten später den Ausgleich erzielte. In der 71. Minute wurde Meier im Strafraum gefoult, den Elfmeter verwandelte Tom Bauer. Mechernichs Matti Benden sah in der Nachspielzeit noch die Gelb-Rote Karte.

SG Dahlem-Schmidtheim – SV Sötenich 5:2 (1:1). „Der Stachel sitzt tief, wir machen beim Tabellenzweiten ein supergutes Spiel“, findet Sötenichs Trainer Christian Hammes. Zwar ging Dahlem durch Silvio Ferjani in Führung (8.), Jens Knebel glich aber postwendend aus (10.). Der Routinier erhöhte sogar auf 2:1 für Sötenich (51.). Doch dann traf nur noch Dahlem: Ferjani (53./Foulelfmeter), Niklas Hahn (60.), Alexander Haep (65.) und Antonio Schnichels (68.) machten innerhalb einer Viertelstunde alles klar.

„Man muss es so drastisch sagen: Der Schiedsrichter hat uns auf die Verliererstraße gebracht. Beim 3:2 wird unser Spieler klar gefoult, dadurch bekommt der Schmidtheimer Spieler frei den Ball und muss nur noch einschieben. Ich bin sehr enttäuscht von der Leistung des Schiedsrichters, der von Anfang bis Ende gegen uns entschieden hat“, sagt Hammes weiter.

Seine Mannschaft habe nicht das beste Spiel gemacht, fand Dahlems Trainer Marcel Timm. Das Ergebnis sei dennoch verdient. Drei schwere Spiele folgen nun. Dennoch war auch Timm vom Ergebnis in Bliesheim überrascht.

SV Schöneseiffen – TSV Schönau 0:1 (0:0). Ein überraschender Sieg für Schönau, der wegen der Siege einiger Konkurrenten im Keller umso wichtiger. Das Tor des Tages erzielte Pawel Hoppe (73.). „Aufgrund des Platzes und des Windes war es kein Leckerbissen“, sagte Schönaus Trainer Carsten Nolden. Die Tatsache, dass Schöneseiffen versuchte, das Spiel zu machen, kam seinem Team entgegen. „Das war ein moralischer Sieg in einem Kampfspiel“, so Nolden.

Sportfreunde D-H-O – SG Flamersheim/Kirchheim 2:9 (1:4). Derkum erlebt ein Debakel, Flamersheim unterstreicht die gute Bilanz in der Rückrunde. Für einen der Derkumer Treffer zeichnete sich Flamersheims Jan Osten verantwortlich (2:8, 88.), den anderen erzielte Derkums Florian Seif per Freistoß (1:3, 33.). Ansonsten spielte sich FlaKi in einen Rausch: Paul Doppelfeld traf viermal (7., 21., 51, 61.), Yannik Ramm doppelt (23., 25.). Dennis Hüttmann (56,/Strafstoß), Kasimir Reutershan (86.) und Timo Jäntgen (90.) besorgten den Rest. „Wenn du einen Lauf hast, musst du laufen“, philosophierte FlaKi-Coach Marco Markwald, der eine sehr gute Teamleistung sah.

SSV Weilerswist –TuS Zülpich II 2:1 (1:0). Die wichtigste Personalie gab es vor wenigen Tagen: Weilerswist trennte sich nun doch vorzeitig von Trainer Horst Bartz, auf der Bank saß Thomas Broszeit. Und der sah, wie Sven Stanienda die Führung für den SSV erzielte (12.). In Halbzeit zwei wurde zunächst für mehr Platz auf dem Kunstrasen gesorgt: Erst flog Zülpichs Marcel Blum mit Gelb-Rot (54.), dann, kurz nachdem er das 2:0 von Vladyslav Shukhovtsev vorbereitet hatte, Kevin Haas mit Rot (beides 67.). Jakob-Janis Fischers Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit kam zu spät.

Bliesheimer BC – SSV Lommersum 6:4 (2:3). Ein verrücktes Lokalderby erlebten die Zuschauer im Kaspar-Stotzem-Sportpark. Tabellenführer Lommersum führte 3:0 und 4:2 und ging gegen Abstiegskandidat Bliesheim als Verlierer vom Platz. Lukas Goetz (20.), Christian Körsgen (23.) und Patrik Bauer (27.) brachten die Eintracht in Führung. Noch vor dem Halbzeitpfiff zeigte Nico Schmitz Treffsicherheit (41, 45.+2). Körsgen (59.) erzielte das letzte Lommersumer Tor des Tages. Tim Möller (73.) und Nico Schmitz (74.) sorgten für den Ausgleich. Mit seinem vierten Treffer des Tages brachte Schmitz den Außenseiter in Führung (82.), den Entstand besorgte Manuel Schwan (90.+2).

„Wir führen 3:0 und 4:2 und schaffen es tatsächlich, dann noch zu verlieren“, war Philipp Henn ernüchtert. Er sah diverse individuelle Fehler, hergeschenkte Tore und wenig Moral. Bliesheimers Trainer Patrick Pützer muss bei der Zusammenfassung lachen: „Eigentlich waren wir mausetot beim 0:3.“ Für die zweite Halbzeit habe man sich viel vorgenommen und in einen Rausch gespielt. „Lommersum wusste nicht, was mit ihnen geschieht.“