Im Kellerduell der Kreisliga A war der SV Frauenberg 78 Minuten lang in Überzahl, mit der die DJK Dreiborn zunächst besser zurechtkam.
Fußball-Kreisliga AZunächst Abstiegskrampf in Frauenberg, dann folgt der doppelte Kaiser
SV Frauenberg – DJK Dreiborn 4:1 (1:1). Viel drin war im Kellerduell der Kreisliga A zwischen Frauenberg und Dreiborn: Ein Platzverweis, ein verschossener Elfmeter, besonders in der ersten Hälfte sehr viel Abstiegskrampf und ein glückliches Händchen inklusive eines feinen Füßchens von Frauenbergs Spielertrainer Sebastian Kaiser, der nach seiner Einwechslung nicht nur einen Strafstoß herausholte, sondern auch noch zweimal traf.
Aber der Reihe nach: Dreiborn war mit zwei Siegen im Gepäck nach Frauenberg gereist. Unter dem neuen Trainer Bernd Welter, der bis Saisonende die Mission Klassenerhalt in Angriff nimmt, gab es gegen die Sportfreunde D-H-O ein 6:0 und am Freitag gegen Schönau ein 5:3.
Früher Rückstand und früher Platzverweis gegen Dreiborn
Doch in Frauenberg gerieten die Eifeler früh in Rückstand. David Dujmovic schickte Denis Moruz auf die Reise, der den Ball über Dreiborns Schlussmann Jeremy Röhl hob (9.). Nur drei Minuten später kam es für den TuS noch schlimmer: Florian Esch behalf sich mit einer Notbremse und musste mit Rot vom Platz. Bedeutete auch: 78 Minuten mit einem Mann weniger.
Doch wie man das schon oft gesehen hat: Die Mannschaft in Unterzahl war danach gefährlicher. Dreiborn verteidigte noch kompakter als ohnehin schon und setzte auf Konter – wie Bernd Welter verriet, wäre das auch das Konzept ohne Platzverweis gewesen. Frauenberg stattdessen setzte die Vorgabe von Sebastian Kaiser nicht um, die da lautete: Ball laufen lassen und den Gegner, der am Freitag erst gespielt hatte, müde machen. Stattdessen versuchte es die Heimmannschaft viel zu häufig mit sinnlosen langen Bällen nach vorne, die meist beim Gegner oder im Toraus landeten.
Sebastian Kaiser platzt als Trainer der Kragen und trifft als Spieler doppelt
Dreiborn hingegen kam immer wieder gefährlich nach vorne. So auch in der 19. Minute, als Philipp Konrad im Strafraum nur begleitet, aber nicht attackiert wurde. An seinem Schuss war Frauenbergs Schlussmann Chris Hossdorf zwar noch dran, aber der Ball hüpfte dennoch ins Netz. In der 42. Minute platzte Sebastian Kaiser schließlich der Kragen: „Wir sind einen Mann mehr und spielen so eine Scheiße!“, rief er lautstark von der Seitenlinie.
Damit war es in Halbzeit zwei aber vorbei. Frauenberg begann zu kombinieren, setzte die Vorgaben des Trainers nun um. Erst traf Tom Bauer die Latte (50.), zwei Minuten später verarbeitete Dujmovic einen langen Ball gut und traf zum 2:1. Eine weitere Riesenchance war schmerzhaft für Jeremy Röhl: Nach einem Pfostentreffer durch Thomas de Vries hatte der Ball so viel Effet, dass er sich gefährlich Richtung Torlinie bewegte. Röhl warf sich im letzten Moment auf die Kugel, Dujmovic versuchte, den lange freien Ball zu erwischen und trat Röhl in die Rippen. Gelb für den Frauenberger, blaue Flecken für den Dreiborner.
Dann kam der Auftritt von Sebastian Kaiser (80.). Zunächst foulte ihn Andreas Wolter im Strafraum (84.), den Elfmeter von Wesley Schleicher parierte Röhl. Per Vorlage von Julian Crombach (87.) und nach Kombination mit Thomas de Vries (90.+2) erzielte der Spielertrainer schließlich das 3:1 und 4:1. „Das Ergebnis ist nicht zu hoch“, fand Kaiser.
Flamersheim/Kirchheim setzt tolle Rückrunde fort und kämpft sich raus
SV Sötenich – SpVg Ländchen-Sieberath 0:5 (0:2). In einem vorgezogenen Spiel weihte der SV Sötenich am Freitag den neuen Kunstrasenplatz des Kaller SC im Grenzlandstadion ein. Klarer Sieger waren die Gäste aus der Gemeinde Hellenthal, die durch Carsten Pohl (22.), Michael Jansen (27., 75.) und seinen Bruder Bernd Jansen (62., 89.) trafen. Die Ländchen-Sieberather traten erstmals ohne Trainer Sebastian Knips an. Von diesem hatten sie sich Anfang der Woche getrennt. Der Verein will im Abstiegskampf neue Impulse setzen. Neuer Trainer wird Jörg Piana (zuletzt Sportgemeinschaft 92). Ihm assistiert der frühere Ländchen-Coach André Knips.
TuS DJK Dreiborn – TSV Schönau 5:3 (3:3). Die Einheimischen legten nach Toren von Philipp Konrad (3.) und Maurice Monschau (8.) einen Blitzstart hin. Trotz des Rückstands kamen die Schönauer besser ins Spiel und glichen durch Pawel Hoppe (22.) und Yannick Merget (31.) zum 2:2 aus. Juri Hermann sorgte für die erneute Dreiborner Führung (32.), die Andreas Wolter mit einem Eigentor mit dem Halbzeitpfiff wieder egalisierte. Konrad schloss einen Konter zum 4:3 erfolgreich ab (51.). „Für uns blieb das Tor wie vernagelt“, sagte Schönaus Trainer Carsten Nolden. Pfosten und Latte standen im Weg. Der eingewechselte Phillip Ohlerth wurde anschließend laut Nolden im Sechzehnmeterraum gefoult. „Der Pfiff blieb allerdings aus. Der Schiedsrichter war wahrscheinlich durchs Licht geblendet“, war Nolden verärgert. Den folgenden Konter versiegelte erneut Dreiborns starker Konrad zum 5:3-Endstand (90.). Nolden: „Nach dem Spiel bestätigte der Dreiborner Spieler das Foul. Für uns war es ein gebrauchter Tag.“
D-H-O – TuS Mechernich 3:2 (1:1). Durch Mirco Gernand gingen die Einheimischen nach 16 Minuten in Führung. Verdientermaßen glichen die Mechernicher dank Oliver Zach (29.) zum 1:1 aus. Zach konnte auf 2:1 erhöhen, patzte aber. Die Schlüsselszene gab es in der 39. Minute: Nach einer Gelb-Roten Karte für D-H-O-Spieler Jens Krämer verlieren die Mechernicher trotz Überzahl den Faden. Mit einem Doppelpack brachte Aziz Neziri die Heimelf in Front. „Im Endeffekt hat D-H-O in einem hitzigen Spiel verdient gewonnen, weil sie mit zehn Spielern Willensstärke bewiesen haben“, so Mechernichs Trainer Nico Hohn. Kurz vor Schluss verkürzte Zach auf 2:3 (89.).
SC Roitzheim – SSV Lommersum 3:3 (1:2). Nach Führung von Roitzheims Dominik Hochgürtel (5.), drehten die Gäste die Partie und gingen dank Andreas Struve (30.), Alexander Joist (32.) und Christian Körsgen (48.) mit 3:1 in Front. In der Schlussphase holte Roitzheim mit Justin Brams (73.) und Sandro Braun (82.) wieder zum 3:3-Endstand auf. Lommersums Trainer Philipp Henn: „Zum Ende hin verfielen wir in alte Muster und ließen uns das Spiel von Roitzheim aufdrücken. Am Ende müssen wir sogar froh sein, nicht verloren zu haben.“
SV Schöneseiffen – TuS Zülpich II 0:0. In der torlosen Spitzenpartie sah Zülpichs Trainer Marc Altendorf für seine Elf ein leichtes Chancenplus. „Ich denke aber, dass nach den 90 Minuten beide Mannschaften mit einem Punkt und mit einem Unentschieden sehr gut leben können. Ein gerechtes Ergebnis.“
SG Dahlem-Schmidtheim – TSV Schönau 3:0 (0:0). Für den Dahlemer Sieg zeichnete sich die Torschützen Niklas Dümmer (54.), Silvio Ferjani (58.) und Christopher Haep (90.) verantwortlich. Für Schönau war es die zweite Niederlage innerhalb von drei Tagen. Trainer Carsten Nolden: „In der zweiten Hälfte ging uns die Kraft aus. Dahlem hat verdient gewonnen.“
Bliesheimer BC – SG Flamersheim/Kirchheim 0:3 (0:1). Paul Doppelfeld mit einem Doppelpack (32., 51.) und sein Bruder Henning (75.) trugen sich in die Torschützenliste ein. Flamersheims Coach Marco Markwald war zufrieden: „Unser Keeper Niels Brück mit einer überragenden Leistung sichert uns die Null. Und vorne machen wir zu den richtigen Zeitpunkten die Tore.“ Kuriosum: Bliesheim erhielt in der 55. Minute eine Rote Karte, spielte aber nicht in Unterzahl, denn der betreffende Spieler war zuvor ausgewechselt worden.