Euskirchen – Es war ein besonderes Jahr – für die Leichtathleten im Allgemeinen, für den LC Euskirchen (LCE) im Speziellen. Nach dem ausgefallenen Silvesterlauf war es zunächst ein Jahr, das von vielen Trainingseinheiten geprägt war. Die sollten sich dann vor allem in der zweiten Jahreshälfte, als das Laufjahr schon fast wieder vorbei war, auszahlen.
Bei der deutschen Meisterschaft über zehn Kilometer liefen die Mitglieder des LCE allesamt gute Rennen. Der Lohn: Vereinsrekord. Insgesamt benötigten Ralf Ulmer, Timo Küpper, Tobias Esselborn und Rolf Scheidtweiler für die zehn Kilometer 1:33:18 Stunden. Der bisherige Rekord lag bei 1:35:34 Stunden. Das Besondere an der Leistung in Uelzen: Alle vier LC-Athleten verbesserten ihre persönlichen Bestzeiten über die Zehn-Kilometer-Distanz. In der Frauenkonkurrenz zeigten auch Nora Schmitz und Johanna Küpper gute Leistungen.
Jecker Lauf nach Köln
Neben den sportlichen Leistungen fiel im Jahr 2021 aber auch – wieder einmal – der soziale Aspekt des Euskirchener Vereins auf. Im Februar veranstalteten Mitglieder des LCE, initiiert von Achim Baum, Tobias Becker und Christine Becker einen jecken Lauf nach Köln. Aber es muss nicht gleich ein Marathon sein. Auch kürzere Strecken funktionieren. Die Einnahmen wurden von der Corona-Pandemie betroffenen Karnevalsvereinen gespendet.
Läuferin Nora Schmitz nahm nach der Flutkatastrophe einen Mannschaftskollegen, der das Hochwasser in Bad Münstereifel hart getroffen hat, bei sich auf. „Das war und ist eine Selbstverständlichkeit“, sagte die Wahl-Euskirchenerin, die in den kommenden Wochen zum Abschalten viele Kilometer abspulte, um das Erlebte irgendwie zu verarbeiten.
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Unmittelbar nach der Flut stand fest, dass es den Silvesterlauf in seiner Form nicht geben wird – wahrscheinlich über Jahre hinweg. Der Grund: Der Damm der Steinbach wurde stark beschädigt. Wann er wieder geschlossen sein wird, steht in den Sternen. Klar hingegen war sehr schnell, dass es wieder einen virtuellen Silvesterlauf geben sollte. Und bei dem kam wieder das Soziale durch. Sämtliche Einnahmen will der LCE der SG Ahrtal spenden, die in der Flutnacht vier Sportplätze verloren hat. „Da wir als Verein aktuell noch relativ gut aufgestellt sind, haben wir uns dazu entschieden, mit der SG Ahrtal einem anderen Verein zu helfen, den die Flut deutlich schlimmer getroffen hat“, sagte LCE-Vorstandsmitglied Timo Küpper. Schnell sei die Idee einer neuerlichen virtuellen Auflage gekommen. In Anbetracht der Corona-Zahlen zum Jahresende hin so oder so die richtige Entscheidung.